Weltweit gehen die Auslieferungen beim VW-Konzern spürbar zurück, die Anzahl der abgesetzten E-Autos steigt dagegen um ein Viertel.
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr trotz anhaltender Lieferprobleme bei Mikrochips und harter Corona-Einschränkungen in China einen deutlichen Gewinnsprung hingelegt. Die Wolfsburger konnten das Ergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwas mehr als ein Viertel auf insgesamt 10,6 Milliarden Euro steigern. Das zweite Quartal, in dem vor allem erneute Lockdowns die Produktion und Verkäufe auf dem wichtigsten Markt in Asien ausgebremst hatten, drückte mit einem Gewinnrückgang von gut 22 Prozent für sich genommen noch stark auf das Geschäft. Der Absatz von Elektroautos zog aber weiter an.
Die weltweiten Auslieferungen gingen nach Unternehmensangaben um knapp ein Viertel auf 2,08 Millionen Fahrzeuge zurück. Die Zahl der E-Autos steigt indessen weiter: Mit 116.000 Stück wurden 25 Prozent mehr vollelektrische Autos abgesetzt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Klarer Spitzenreiter war laut VW der ID.4 mit rund 63.000 Modellen. In China verdoppelte Volkswagen demnach sogar die Auslieferungen der E-Autos, im Juni erreichten die Zahlen der ID.-Familie dort mit 17.600 ein neues Rekordhoch.
Entspannung bei Lieferketten-Problemen erwartet
Finanzvorstand Arno Antlitz sagte, Europas größte Autogruppe habe ungeachtet „beispielloser globaler Herausforderungen beachtliche finanzielle Robustheit bewiesen“. Für die zweite Jahreshälfte geht Volkswagen auch von einer Entspannung der Lieferketten-Probleme aus. Den Jahresausblick bestätigte der Konzern.
Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal auf Jahressicht um 3,3 Prozent auf 69,5 Milliarden Euro. Das um Sonderkosten für die Dieselaffäre bereinigte operative Ergebnis fiel um 27,7 Prozent auf 4,74 Milliarden Euro. Dabei wogen Bewertungseffekte vor allem für Rohstoffsicherungsgeschäfte schwer. Diese schlugen allein mit 2,4 Milliarden Euro zu Buche, nachdem sie das operative Ergebnis im ersten Quartal deutlich aufgehübscht hatten. Vor Einbeziehung dieser Buchverluste habe sich das Ergebnis im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal nochmals verbessert, hieß es.