Dobrindt setzt Untersuchungskommission ein

Wegen Abgasskandal bei VW

Dobrindt setzt Untersuchungskommission ein
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt steht in der Kritik. © dpa

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat wegen des Abgasskandal bei VW eine Untersuchungskommission eingesetzt. Unterdessen bittet Konzernchef Winterkorn um Entschuldigung.

Im Skandal um Abgas-Manipulationen des Volkswagen-Konzerns setzt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Untersuchungskommission ein. Die Kommission unter Leitung von Verkehrs-Staatssekretär Michael Odenwald werde noch diese Woche nach Wolfsburg reisen, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin.

Entschuldigung von Winterkorn

Unterdessen hat Vorstandschef Martin Winterkorn öffentlich um Entschuldigung gebeten. In einem Video-Auftritt versprach er am Dienstag rasche und transparente Aufklärung und Wiedergutmachung. Er meinte: «Die Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren unseres Konzerns widersprechen allem, für was Volkswagen steht. Auch ich habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Antworten auf alle Fragen.»

Der 68-Jährige betonte: «Es tut mir unendlich leid, dass wir dieses Vertrauen enttäuscht haben. Ich entschuldige mich in aller Form bei unseren Kunden, bei den Behörden und der gesamten Öffentlichkeit für das Fehlverhalten.»

Grüne fordern Ende der Mauschelei

Grüne und Linkspartei im Bundestag forderten am Dienstag Konsequenzen für die gesamte Autobranche und Aufsichtsbehörden. "Herr Dobrindt ist jetzt gefragt, dafür zu sorgen, dass diese Mauschelei zwischen Bundesregierung, zwischen Behörden, zwischen Politik und Konzernen beendet wird", erklärte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Es müsse dafür gesorgt werden, dass auch große Konzerne sich an Umwelt- und Abgasvorschriften halten.

Caren Lay von der Linkspartei warf Dobrindt vor, der Automobilindustrie viel zu lang blind vertraut zu haben. "Jetzt muss er schnell umfassende Pläne vorlegen, damit solch ein Betrug von vornherein unterbunden wird", erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Alle Autokonzerne müssten gezwungen werden, ihre Schadstoff- und Verbrauchswerte offen zu legen: "Wir brauchen bei allen Herstellern, und nicht nur bei VW, stärkere Kontrollen.“ (AG/dpa)

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