Sigmar Gabriel hat von dem Volkswagen-Konzern volle Transparenz bei der Aufklärung des Abgas-Skandals gefordert. Zugleich verurteilte der Bundeswirtschaftsminister eine pauschale Verurteilung der Automobil-Industrie.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat mehr Transparenz bei der Aufklärung der weltweiten Abgas-Affäre von Volkswagen gefordert. «Ich teile die Auffassung der Arbeitnehmervertreter, der Betriebsräte und der IG Metall, dass es ein offensives Vorgehen des Konzerns geben muss. Nicht erst auf Nachfrage», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Wolfsburg nach einem Treffen mit dem Weltkonzernbetriebsrat.
«VW muss offensiv aufklären»
«Klar ist, dass das Unternehmen aufklären muss. Je offensiver es das tut, desto besser wird es werden. Je defensiver, desto schwieriger», betonte Gabriel. Er habe den Eindruck, dass der Aufsichtsrat und der neue Vorstand dies auch bereits wüssten.
Gabriel warnte außerdem. «Es wird in Deutschland aber auch darum gehen, dass wir aufpassen, dass wir nicht übers Ziel hinausschießen.» Es dürfe nicht darum gehen, eine Debatte über die gesamte Automobilindustrie oder über den Diesel zu führen.
«Es hängen über 70.000 Arbeitsplätze an der modernen Dieseltechnologie», sagte Gabriel. «Ich kann nur dazu raten, jetzt nicht eine allgemeine Debatte über die Autoindustrie in Deutschland zu führen.» Beim aktuellen Skandal gehe es «um ein spezielles Produkt, ein strafwürdiges Verhalten von einem Unternehmen. Das ist schlimm genug, aber man muss aufpassen, nicht die ganze Industrie in Deutschland oder gar Europa zu schädigen.» (dpa)