Der Dieselskandal lässt VW nicht zur Ruhe kommen: Nun haben Tausende Besitzer manipulierter Dieselautos aus Slowenien eine Sammelklage auf Schadensersatz über die Internetplattform myright.de eingereicht.
Die Klage sei bei Gericht eingegangen, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Braunschweig am Montag. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet – demnach liegt der Streitwert laut der US-Anwaltskanzlei Hausfeld bei rund 48 Millionen Euro.
Ende des vergangenen Jahres hatte der Rechtsdienstleister myright.de bereits Klagen von rund 15.000 Kunden aus Deutschland eingereicht. Wenig später folgten die Forderungen von rund 2000 Schweizer Kunden.
6000 Käufer aus Slowenien
Hinter der neuen Klage stehen laut dem Bericht mehr als 6000 Käufer von Dieselfahrzeugen des Volkswagen-Konzerns in Slowenien. Nach Angaben der Sprecherin wurden seit 2015 allein am Landgericht Braunschweig 1225 Klagen verärgerter VW-Kunden eingereicht. Bislang gebe es 367 Urteile, insgesamt 390 Verfahren seien erledigt. Überwiegend seien die Urteile zugunsten von Volkswagen ausgefallen.
Viele VW-Kunden mit einem manipulierten Diesel klagen gegen Händler oder den Hersteller. Hausfeld hatte den Autobauer aufgefordert, in Deutschland zugelassene Wagen mit Betrugs-Software zurückzunehmen. Nach jüngsten Angaben aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen liegen in Deutschland bisher etwa 2500 Urteile vor, davon endeten rund 70 Prozent mit einer Klageabweisung zugunsten von VW. Insgesamt gibt es etwa 2,25 Millionen Autos in Deutschland, die nur im Testbetrieb die Abgasreinigung voll aktivierten. Weltweit geht es in dem im September 2015 aufgeflogenen Abgasskandal um rund 11 Millionen Autos. (dpa)