EU-Kommission fordert mehr Kulanz von VW

Abgas-Skandal

EU-Kommission fordert mehr Kulanz von VW
VW erzielt einen Teilerfolg vor Gericht © dpa

Die EU-Kommission hat Volkswagen im Zuge des Diesel-Skandals zu mehr Kulanz gegenüber den betroffenen Kunden aufgefordert. Neben mehr Transparenz soll der Autohersteller auch unbegrenzte Garantien für die reparierten Fahrzeuge gewähren.

Im Dieselskandal verlangt die EU-Kommission von VW mehr Entgegenkommen den Kunden gegenüber. Volkswagen hatte weltweit mit Hilfe einer Software die Abgaswerte von rund elf Millionen Dieselfahrzeugen manipuliert. So müsse Volkswagen nicht nur Reparaturen von Wagen mit Schummel-Software sicherstellen, schreibt EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova an VW-Chefaufklärer Francisco Garcia Sanz.

Der Konzern müsse auch zusichern, dass die Fahrzeuge danach die Werte und Leistungsmerkmale einhalten und sich dabei explizit auf die Vorschriften einer EU-Richtlinie zu Verbrauchsgütern beziehen. Die Zeitung «Die Welt» hatte zuerst über den Brief berichtet, der Deutschen Presse-Agentur liegen Auszüge vor.

Ersatzwagen als Standard statt Bonus

Jourova fordert zudem, dass VW für betroffene Autos eine unbegrenzte Garantie gewährt. Aktuell will das Unternehmen laut EU-Kommission die reguläre Zwei-Jahres-Garantie nur bis Ende 2017 verlängern. «Es ist die Pflicht des Herstellers sicherzustellen, dass das Auto konform mit den Euro5/Euro6 Emissionsstandards (...) ist», schreibt Jourova.

Mit Blick auf VWs Zusage, alle betroffenen Wagen bis Herbst 2017 umzurüsten, verlangt die EU-Kommissarin mehr Transparenz. So soll der Autobauer etwa Zahlen zu betroffenen Wagen je EU-Land und nach Marke und Typ vorlegen und diese Angaben monatlich auf seiner Website aktualisieren.

Betroffenen Kunden müsse VW zudem stärker entgegenkommen als bei normalen Reparaturen. Ein Ersatzwagen sei in solchen Fällen Standard und könne nicht als Bonus gewertet werden. Die EU-Kommission bestätigte Informationen der «Welt», wonach Sanz am Donnerstag erneut mit Jourova sprechen soll. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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