Christine Hohmann-Dennhardt wechselt von Daimler zu Volkswagen. Wie in Stuttgart soll sie auch in Wolfsburg als Vorstand für Integrität und Recht fungieren.
Auf dem kleinen Dienstweg: Christine Hohmann-Dennhardt wechselt in identischer Position als Vorstand Recht und Integrität von Daimler zu Volkswagen. Hans-Dieter Pötsch, der neue VW-Aufsischtsratsvorsitzende, hatte seinen Kollegen bei Daimler, Manfred Bischoff, gebeten, den eigentlich bis zum 28. Februar 2017 laufenden Vertrag der ehemaligen Bundesverfassungsrichterin vorzeitig zu lösen. Dieser Bitte haben die Stuutgarter im Interesse der "Good Corporate Governance der deutschen Automobilindustrie" entsprochen, wie Daimler mitteilte.
Daimler dankt Hohmann-Dennhardt
Ab dem 1. Januar wird Hohmann-Dennhardt nun als Vorstand für Integrität und Recht im Volkswagen-Konzern fungieren. „Wir danken Christine Hohmann-Dennhardt für die hervorragende Arbeit, die sie bei der Daimler AG geleistet hat und wünschen ihr bei ihrer neuen Tätigkeit den größtmöglichen Erfolg“, so Manfred Bischoff.
Der VW-Konzern hatte eine derartige Position bislang nicht.Erst nach dem Bekanntwerden des Abgasskandals hatte man angekündigt, ein entsprechendes Vorstandsressort einrichten zu wollen. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer begrüßte die Berufung von Hohmann-Dennhardt bei VW und sprach von Entwicklungshilfe.
Damit helfe "Daimler Wolfsburg und gleichzeitig der deutschen Autoindustrie den Kollateralschaden durch die Dieselbetrügereien aufzuräumen. Der VW-Konzern ist in den letzten 15 Jahren immer wieder durch Skandale gegangen, die gezeigt haben, dass man in Wolfsburg das Wort Compliance nicht versteht", so Dudenhöffer, der an der Universität Duisburg-Essen das Center Automotive Research (CAR) leitet. "Mit Hohmann-Dennhardt ist eine äußerst kompetente Persönlichkeit für VW gewonnen worden, die Gewähr dafür ist, dass zukünftig im VW-Konzern „Compliance“ übersetzt und geübt werden kann. Eine bessere Wahl wäre nicht möglich gewesen." (AG)