VW drosselt Produktion in China

Schwache Nachfrage

VW drosselt Produktion in China
In China musste die Volkswagen-Kernmarke ein starkes Minus hinnehmen © dpa

Volkswagen reagiert in China auf die schwächelnde Nachfrage. So wird in den Werken die Produktion gedrosselt.

Nach drei Monaten mit schrumpfenden Verkaufszahlen in China drosselt Volkswagen einem Bericht zufolge die Produktion in seinem wichtigsten Markt. Bei wichtigen Modellen solle die Produktion um 10 bis 20 Prozent heruntergefahren werden, schreibt die «Wirtschaftswoche». Ein VW-Sprecher sagte am Donnerstag auf Anfrage, dass es wegen Umstellungen auf neue Modelle zu geringeren Stückzahlen in der Produktion kommen könne.

Durststrecke von einem Jahr erwartet

Die durchschnittliche Arbeitszeit von bislang 300 Tagen im Jahr in den chinesischen Werken werde auf 270 Tage verringert. Weil zuvor zusätzliche Produktionskapazitäten aufgebaut worden seien, wolle man die Zahl der Arbeitstage in den Werken jetzt «normalisieren». Die Darstellung, VW würde sinkende Auslastungen seiner chinesischen Fahrzeug- und Komponentenwerke bestätigen, sei aber nicht korrekt, sagte der Sprecher. «Durch die Inbetriebnahme zusätzlicher Standorte wird sich die bestehende hohe Auslastung der Werke normalisieren.»

Die «Wirtschaftswoche» zitierte einen hochrangigen VW-Manager, der mit einer «Durststrecke von bis zu einem Jahr» in China rechnet. Zur Jahresmitte waren die Verkäufe in China deutlich eingebrochen. Bislang verkaufte der VW-Konzern in seinem größten Absatzmarkt im laufenden Jahr 1,74 Millionen Fahrzeuge, fast vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Auch andere Hersteller wie BMW und die VW-Tochter Audi haben unter der Nachfrageschwäche in China zu leiden. Im Gegensatz dazu legt Mercedes weiter zu und erwartet in diesem Jahr erneut einen neuen Rekordabsatz von mehr als 300.000 Einheiten, wie Daimler-China-Vorstand Hubertus Troska unlängst im Interview mit der Autogazette gesagt hatte. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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