Volkswagen sieht in der Coronakrise in seinem wichtigsten Einzelmarkt China deutliche Zeichen einer Erholung. So hätten alle 2000 Händler der Marke VW im Land wieder geöffnet.
Darüber hinaus werde in 32 der 33 Produktionsstätten von VW in China wieder gearbeitet, teilte der Autobauer am Donnerstag in einer Mitteilug mit. «Es gibt immer mehr Anzeichen für eine Erholung, mit einer guten Chance, dass der chinesische Automarkt im Frühsommer das Niveau des vergangenen Jahres erreichen könnte», sagte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein.
Für die lokal produzierenden Marken des Konzerns, Audi und Skoda, sind nach Konzernangaben mehr als 95 Prozent der Händler wieder geöffnet. Die Fertigung in Changsha, die VW mit dem Partner SAIC betreibt, sei in dieser Woche ebenfalls wieder angelaufen.
Automarkt gewinnt wieder an Schwung
Für den VW-Konzern ist China auch mit Blick auf die Elektrifizierung seiner Modelle von großer Bedeutung. In der zweiten Jahreshälfte werde man nach eigenen Angaben einen wichtigen Meilenstein in seiner Elektrifizierungsstrategie für den chinesischen Markt erreichen. So werden zwei Werke mit der Produktion vollelektrischer Modelle starten, die auf dem modularen Elektrifizierungs-Baukasten (MEB) basieren. An den Standorte in Anting und Foshan sollen pro Jahr 600.000 Einheiten produziert werden. Nach dem Start dieser Produktion werden die Volkswagen ID. Modelle in China eingeführt.
Der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) hatte am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitgeteilt, dass Chinas Automarkt ganz langsam wieder in Schwung kommt. In der letzten Märzwoche betrug der Absatzrückgang demnach gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch 24 Prozent. Nach den schwächeren Vorwochen steht damit für den März insgesamt ein Minus von 36 Prozent bei den Verkäufen der Autohändler zu Buche. Im Februar waren die Verkäufe wegen des Coronavirus noch um 80 Prozent weggebrochen.
Laut PCA fährt China als größter Automarkt der Welt die Produktion wieder hoch und die meisten Autohändler haben wieder geöffnet. China ist auch der größte Einzelmarkt der deutschen Autokonzerne Volkswagen, Daimler und BMW. (dpa)