Rückrufe bei VW und Chrysler

Hundertausende von Fahrzeugen betroffen

Rückrufe bei VW und Chrysler
In China musste die Volkswagen-Kernmarke ein starkes Minus hinnehmen © dpa

Der VW-Konzern muss in China mehr als eine halbe Million Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Einen Rückruf gibt es auch beim US-Autobauer Chrysler.

Europas größter Autobauer Volkswagen und sein chinesischer Partner FAW rufen in China mehr als eine halbe Million Autos zurück. Wegen Problemen mit den Hinterachsen der Fahrzeuge würden 563.605 Sagitar-Modelle zurück in die Werkstätten beordert, teilte Chinas Qualitätsbehörde am Freitag mit. Zusätzlich ruft VW der Mitteilung zufolge ebenfalls wegen Achsproblemen 17 485 importierte Beetles zurück. In Deutschland sollten 15.500 Autos zurückgerufen werden, sagte Volkswagen-Sprecher Pietro Zollino.

Unklar sei noch, ob die amerikanische Sicherheitsbehörde der chinesischen Empfehlung folgen werde. Zollino sagte aber: «Die Achse ist sicher.» Es liege kein Materialfehler vor. Das Problem am sogenannten Koppellenker - eines der Bauteile, die die Achse führen - trete auf bei Vorschäden etwa bei einem Heckaufprall.

Auch Beetle-Modelle betroffen

Wegen der Sorgen der Behörden würden die Fahrzeuge mit dem entsprechenden Bauteil zurückgerufen. Es werde aber keine neue Achse montiert, sondern im Falle eines Schadens verbauten die Werkstätten identische, aber unbeschädigte Teile. Zu den in Deutschland vom Rückruf betroffenen Autos zählten der VW Beetle mit den kleineren Motorisierungen und der Jetta, sagte der Sprecher. Um Autofahrer bei Schäden an der Achse zu warnen, werde ab 2015 ein zusätzliches Blech verbaut, das im Schadensfalle laut und vernehmlich klappere.

Erst kurz zuvor hatte der VW-Konzern sein Gemeinschaftsunternehmen mit FAW auf dem inzwischen weltgrößten Automarkt China nach gut 20-jähriger Kooperation bis 2041 verlängert. Volkswagen ist in China mit zwei Joint-Venture-Partnern unterwegs: neben FAW auch noch SAIC. Ein örtlicher Partner ist in China Vorschrift.

Bereits im Vorjahr hatte VW im Frühjahr 384.000 Fahrzeuge wegen Getriebe-Problemen in China zurückrufen müssen. China ist für den Autobauer der wichtigste Einzelmarkt. In den ersten neun Monaten diesen Jahres konnte der VW-Konzern dort seinen Absatz im 15,2 Prozent auf 2,72 Millionen steigern.

Auch Chrysler ruft Autos zurück

Einen Rückruf gibt es auch bei Chrysler: Der US-Autobauer muss weltweit etwa 437.000 Geländewagen wegen elektrischer Probleme in die Werkstätten beordert. Interne Untersuchungen hätten Anzeichen für Überhitzungen bei einem Kabelstrang ergeben, teilte der zu Fiat Chrysler Automobiles gehörende Autobauer am Donnerstagabend mit. Das Unternehmen spricht von drei Fällen in Kanada, die im Zusammenhang mit winterhaften Fahrbedingungen stünden. Betroffen sind Wrangler Jeeps der Modelljahre 2011 bis 2013.

Laut Angaben der US-Behörde für Verkehrssicherheit NHTSA vom Dienstag rief Chrysler zudem 291.703 Dodge Charger und Jeep Grand Cherokee wegen fehlerhafter Zündschlösser zurück. Wegen dieses Problems hatte das Unternehmen bereits im Juli fast 800 000 Fahrzeuge zur Untersuchung einbestellt. Die Zündschlüssel können während der Fahrt wegen eines Defekts in die "Aus"-Position springen. (AG/dpa)

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