VW drohen auch in Deutschland Ersatzansprüche

Auch Nutzfahrzeugsparte betroffen

VW drohen auch in Deutschland Ersatzansprüche
Auch die mittlerweile abgelegte Caddy-Generation könnte betroffen sein. © VW

Dem Volkswagen-Konzern drohen aufgrund des Abgas-Skandals auch in Deutschland Schadensersatzansprüche. Bisher ist aber noch nicht bekannt, wie viele Autos in Deutschland betroffen sind.

Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass deutschen Verbrauchern aus dem VW-Abgas-Skandal Schadenersatzansprüche entstehen. Wenn eine Kaufsache nicht die vereinbarte Beschaffenheit habe, verletze der Verkäufer seine Pflicht, sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Freitag in Berlin.

Schuldhaftes Verhalten des Verkäufers ausschlaggebend

Das gelte auch, wenn sich der Käufer auf öffentliche Äußerungen des Verkäufers verlassen habe, erläuterte er und fügte hinzu: «Darunter können unter Umständen auch Abgaswerte fallen.» Anspruch auf Schadenersatz könne sich immer dann ergeben, wenn das Verhalten des Verkäufers schuldhaft sei. Ob das im Fall der manipulierten Abgaswerte bei VW-Dieselautos der Fall sei, könne man aber noch nicht sagen, die Aufklärung laufe noch.

Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) aufgefordert, mit VW einen verbindlichen Rahmen über Entschädigungszahlungen zu vereinbaren. Der von Dobrindt eingesetzten Untersuchungskommission ist nach Ministeriumsangaben noch nicht bekannt, ob und wie viele Autos in Deutschland betroffen sind. «Die Zahl liegt noch nicht vor», sagte ein Sprecher am Freitag.

Nutzfahrzeuge laut Dobrindt auch betroffen

Dobrindt sagte zudem am Freitag, dass der Skandal auch die leichten Nutzfahrzeuge des Konzerns beträfe. Am Vortag wurde dies auf Anfrage der Autogazette noch nicht bestätigt, da die in Hannover ansässige Nutzfahrzeugsparte noch recherchiert habe. Allerdings könnten die fraglichen 2.0 TDI mit der Bezeichnung EA 189 auch im Caddy, dem T5 oder dem Crafter zum Einsatz gekommen sein. (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelWachsende Unterstützung für Müller
Nächster ArtikelAuf Winterkorn wartet Pension in Millionen-Höhe
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden