VW Caddy 1.6 TDI: Schöne Werte unter der Haube

Mit Bluemotion Technology

VW Caddy 1.6 TDI: Schöne Werte unter der Haube
Der VW Caddy hat Probleme mit der Heckklappe. © AG/Flehmer

VW hat dem Caddy das neue Design übergestülpt. Eine Schönheit ist der Hochdachkombi damit auch noch nicht, aber die erhalten gebliebene Alltagstauglichkeit wird durch die Sparmaßnahmen optimiert.

Von Thomas Flehmer

Nicht immer verwandelt sich eine Raupe in einen schönen Schmetterling. Der VW Caddy wird wohl auf ewig darunter leiden müssen, dass er nicht mit dem den schönsten Design ausgestattet wurde. Daran kann auch das umfangreiche Facelift nichts ändern. Die mit dem Golf VI vor knapp drei Jahren gelegte Designlinie wurde nun auch auf den 4,41 Meter Hochdachkombi übertragen. So wurde die Linie mit dem Kühlergrill ebenso schmaler wie die Scheinwerfer.

Einfache Bedienung

Im Innenraum hat die neue Instrumententafel den letzten Lieferwagengeruch vertrieben. Dabei ist die einfache Bedienung der Instrumente erhalten geblieben. Das Handschuhfach wird dabei unter Zuhilfenahme der Klimaanlage zur Kühlkammer für Wasser- oder andere Flaschen. Neue Sitze und Stoffe erinnern eher an einen normalen Kombi als an einen Transporter. Allerdings sind die Sitzflächen etwas zu knapp geraten, sodass die ein oder andere Pause auf einer längeren Tour schon Abhilfe gegen einschlafende Beine schaffen kann.

Dafür sind Platzprobleme ein Fremdwort. Vorne sowieso, doch auch hinten kann gleich durch zwei praktische Schiebetüren die Rücksitzbank gekapert werden. Die beiden Notsitze in der dritten Reihe sollten aber der 47 Zentimeter längeren Caddy-Variante Maxi vorbehalten bleiben. Ohne dritte Reihe avanciert aber selbst die knapp einen halben Meter kürzere Version zum Lademeister. Gepäck für fünf Personen passt locker hinein. Sollte die erstmals auch ausbaubare Rückbank entfernt werden, verwandelt sich der Personentransporter bei 3200 Litern Stauraum zum modernen Lastesel.

Keine Nutzfahrzeugatmosphäre

In den Innenraum des VW Caddy dringen kaum Motorengeräusche VW Nutzfahrzeuge

Egal, ob mit Waren oder Personen, die Insassen sind recht komfortabel untergebracht – keine Spur von Nutzfahrzeugatmosphäre. Zum einen verleiht die höhere Sitzposition eine gewisse Sicherheit. Zum anderen dringen kaum die Geräusche des 1,6 Liter großen Dieselmotors, der erstmals auch mit Commonrail- anstatt Pumpe-Düse-Technik unterwegs ist, in den Innenraum und verringern so das Stresspotential.

Die Anfahrt mit dem 77 kW/102 PS starken Selbstzünder ist zwar etwas beschwerlich, aber danach reiht sich der mindestens 1,6 Tonnen schwere Caddy dank einem zwischen 1500 und 2500 Umdrehungen anliegenden maximalem Drehmoment von 250 Newtonmetern nahtlos in den Verkehr ein. Einen Ampelstart gewinnt er bei einer Beschleunigung von 12,6 Sekunden nicht, aber die hier eingesetzte Bluemotion-Technologie punktet an anderen, angesichts des kontinuierlich steigenden Kraftstoffpreises auch wichtigeren Aspekten.

Gute Verbrauchswerte

Der VW Caddy verfügt über ein gut funktionierendes Stopp-Start-System AG/Flehmer

In der Stadt verhilft das gut funktionierende Start-Stopp-System zu einem Verbrauch über 6,2 Liter, auf hundert Kilometern Autobahn sind es bei zügigerer Fahrtweise mit Herantasten an die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h rund 7,4 Liter. Die einhundert Kilometer Landstraße werden in guten sechs Litern absolviert.

Natürlich motivieren die spritsparenden Bluemotion-Anlagen wie Stopp-Start-System oder rolloptimierte Reifen zu einer gewissen Zurückhaltung beim Gasgeben oder beim vorausschauenden Fahren. Zum anderen freut sich der Fahrer, dass dann die von VW angegebenen Werte sogar fast erreicht werden.

Innere Werte

750 Liter stehen bereits beim Fünfsitzer des VW Caddy von Beginn an zur Verfügung VW Nutzfahrzeuge

Ein wenig geschmälert wird die Vorfreude auf den etwas anderen Fahrspaß bei der Anschaffung. Mindestens 20.807 Euro werden für den Caddy 1.6 TDI CR Bluemotion Technolgy in der Basisversion Startline benötigt. Knapp 2000 Euro mehr kostet die Variante Trendline, 25.537 Euro Comfortline. Dafür steht dann kein schönes Fahrzeug vor der Tür, aber der Caddy trägt seine schönen Werte vor allem unter der Haube.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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