Trotz Chip-Krise: VW verfünffacht seinen Gewinn

Trotz Chip-Krise: VW verfünffacht seinen Gewinn
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ging der Trend bei VW 2021 nach oben. Schornsteine des Volkswagen-Werkes heben sich vor dem Abendhimmel ab. Die Volkswagen AG stellt am 15.03.2022 ihren Geschäftsbericht und die Ergebnisse für 2021 vor. Foto: Ole Spata/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa

Noch leidet auch VW unter den Corona-Folgen. Trotzdem fiel die Bilanz 2021 positiv aus. Doch jetzt drohen Risiken wegen des Ukraine-Krieges.

Die Kernmarke von Volkswagen hat 2021 trotz erheblicher Probleme wegen der Chipkrise ein stark verbessertes Ergebnis einfahren können. Obwohl der Autoabsatz durch den Chipmangel abrutschte, konnten die Wolfsburger ihren Gewinn im laufenden Geschäft auf rund 2,5 Milliarden Euro mehr als verfünffachen.

Den Hochlauf der E-Mobilität hat der Konzern weiter beschleunigt. Die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) haben sich 2021 mit mehr als 450.000 Fahrzeugen nahezu verdoppelt. Der vergangene Woche vorgestellte ID.Buzz soll der E-Offensive von VW zusätzliche Dynamik verleihen.

Nach dem Ende des coronageprägten Jahres 2020 hatten nur 454 Millionen Euro an operativem Gewinn in der Bilanz der Kernmarke gestanden. Der Umsatz von VW Pkw legte von etwa 71,1 Milliarden auf 76,1 Milliarden Euro zu, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Der Absatz sank hingegen von 2,8 Millionen Wagen auf 2,7 Millionen Stück. Die leichten VW-Nutzfahrzeuge aus Hannover konnten ihren Verlust von 454 Millionen Euro (2020) wieder in einen überschaubaren Betriebsgewinn von 73 Millionen Euro drehen.

Lange Wartezeiten und Bestellstopps

Es habe nach wie vor Auswirkungen der Corona-Pandemie gegeben, teilte Europas größte Autogruppe mit. Besonders die „eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit infolge des Halbleitermangels“ war zuletzt aber belastend – wie bei vielen anderen Autobauern. Erneut fielen Schichten in den Werken aus, Kurzarbeit war die Folge. VW erwartet, dass die Elektronik-Knappheit noch mindestens bis in die zweite Jahreshälfte anhält. Viele Kunden müssen lange auf ihren Wagen warten, für etliche Modelle gibt es einen vorläufigen Bestellstopp.

Im laufenden Jahr sieht sich die Branche vor allem wegen des Krieges in der Ukraine großen Unsicherheiten gegenüber. VW-Konzernchef Herbert Diess befürchtet, dass auch die weltwirtschaftlichen Folgen im Fall einer länger dauernden militärischen Auseinandersetzung noch schwerer sein könnten als bei der Covid-19-Pandemie. (dpa)

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