Der Vorstand der VW-Kernmarke geht gegen eine drohende Eskalation vor. Personal-Vorstand Karlheinz Blessing kündigte zügige und konstruktive Gespräche über die Sicherung der Standorte an.
Der Vorstand der VW-Kernmarke will rasch mit dem Betriebsrat über mehr Planungssicherheit und Gewissheit für die künftigen Jobs verhandeln. «Das Schreiben des Betriebsrats sehen wir als sehr gute Vorlage für die weitere Arbeit. Wir begrüßen ausdrücklich das Verhandlungsangebot für einen langfristigen Zukunftspakt», sagte der Personalvorstand der Marke Volkswagen, Karlheinz Blessing, der Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag auf Anfrage. «Die Sicherung der Standorte liegt auch im Interesse des Vorstands. Die Gespräche werden wir zügig und konstruktiv führen.»
Betriebsrat beklagt massiven Vertrauensverlust
Zuvor hatte der Betriebsrat in einem Schreiben an die Belegschaft einen massiven Vertrauensverlust beklagt und den Vorstand zu Verhandlungen aufgerufen, um auf Jahre Planungssicherheit bei Produkten, Zuständigkeiten und Budgets festzuschreiben.
In der VW-Belegschaft geht seit dem Ausbruch der Diesel-Krise die Angst vor dem Rotstift um. Mehr als 3000 Stellen sollen bis Ende 2017 wegfallen. Verträge von mehr als 1000 Leiharbeitern liefen schon aus.
Jobabbau über weniger Neueinstellungen
Zwar gilt eine Beschäftigungssicherung für die 120.000 Mitarbeiter im VW-Haustarif. Doch Jobabbau über weniger Neueinstellungen oder das Zuweisen neuer Aufgaben ist jederzeit trotzdem möglich. Mit Zukunftsthemen wie alternativen Antrieben und Digitalisierung ist zudem ungewiss, wie das Management einzelne Werke künftig ausrichtet. (dpa)