VW beendet Kooperation bei Roboterautos mit Aurora

VW beendet Kooperation bei Roboterautos mit Aurora
Die autonomen E-Golfs von VW sind vollgestopft mit Technik. © VW

Der VW-Konzern wird zukünftig bei der Entwicklung von Roboterautos nicht mehr mit Aurora kooperieren. Stattdessen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit mit Ford.

«Die Aktivitäten im Rahmen unserer Partnerschaft sind abgeschlossen», erklärte ein VW-Sprecher am Dienstag zum Auslaufen der Projekte mit Aurora. Details nannte er nicht.
Das 2016 gegründete Start-up Aurora aus dem Silicon Valley entwickelt Software für selbstfahrende Autos.

Erst im Februar hatte es sich bei Investoren 530 Millionen Dollar besorgt. Mit dem Geld soll die Entwicklung der Technologie beschleunigt werden. Am Montag gab Aurora eine Partnerschaft zur Entwicklung selbstfahrender Nutzfahrzeuge mit dem VW-Konkurrenten Fiat Chrysler bekannt.

VW auf Entwicklung mit Ford fokussiert

VW sei nun auf die gemeinsame Entwicklung selbstfahrender Autos mit Ford fokussiert, schrieben die «Financial Times» und der Finanzdienst Bloomberg. Schon seit einiger Zeit wurde berichtet, Volkswagen wolle sich an Fords Roboterwagen-Firma Argo AI beteiligen. Dabei sei eine Argo-Bewertung von rund vier Milliarden Dollar besprochen worden, hieß es bei Bloomberg. VW und Ford hatten sich bereits auf die gemeinsame Entwicklung unter anderem von Vans verständigt.

Aurora wurde unter anderen vom ehemaligen Chefentwickler der Google-Roboterwagen, Chris Urmson, gegründet sowie von Sterling Anderson, der bei Tesla einst für das Autopilot-System zuständig war. Unter den Geldgebern sind der bekannte Risikokapitalgeber Sequoia und auch Amazon.

Robotaxi-Dienste als Geschäftsmodell

Autonomes Fahren gilt als Schlüsseltechnologie für die Zukunft in der Autoindustrie – vor allem weil damit lukrative Robotaxi-Dienste betrieben werden könnten. Als besonders weit bei der Entwicklung von Roboterwagen-Technik gilt die Google-Schwesterfirma Waymo, die erste Erfahrungen mit einer Robotaxi-Flotte in Arizona sammelt.

Ford-Rivale General Motors plant einen eigenen Dienst mit Technologie des übernommenen Start-ups Cruise. Der Fahrdienst-Vermittler Uber entwickelt ebenfalls Roboterwagen-Technik. Und auch Apple arbeitet an Software zum autonomen Fahren.

Der VW-Konzern hat im April in Hamburg ein Pilotprojekt zum autonomen Fahren mit fünf Elektro-Golfs gestartet, die dort auf einem fest umrissenen Areal unterwegs sind. Die Fahrzeuge verfügen über elf Laser-Scanner, sieben Radare und 14 Kameras. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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