VW darf große Diesel in den USA umrüsten

Rückkäufe bei Abgas-Skandal abgewendet

VW darf große Diesel in den USA umrüsten
Auch der Audi A7 3.0 TDI kann umgerüstet werden. © Audi

Rund 24.000 große Baureihen von Audi darf VW in den USA nun umrüsten. Dem Konzern bleiben somit im Abgas-Skandal weitere teure Rückkäufe erspart.

Der VW-Konzern darf in den USA weitere vom Abgas-Skandal betroffene Dieselwagen umrüsten. Die Umweltbehörden EPA und Carb stimmten laut einer Mitteilung vom Dienstag Reparaturen bei rund 24.000 Audi-Modellen der Typen A6, A7, A8 und Q5 mit 3,0-Liter-TDI-Motoren zu. Die Autos zählen zu den Fahrzeugen, die in der «Dieselgate»-Affäre mit einer speziellen Software zur Manipulation von Stickoxid-Werten ausgerüstet wurden.

Die Genehmigung dürfte dem Konzern viel Geld sparen, das zum Beispiel für den Übergnagn zur Elektromobilität benötigt wird. Denn ohne eine Lösung zur Beseitigung der Betrugsprogramme hätte Volkswagen gemäß eines Vergleichs mit US-Sammelklägern teure Rückkäufe für die Audi-Luxuswagen der Modelljahre 2014 bis 2016 anbieten müssen. Das war schon bei Hunderttausenden kleineren Dieselwagen der Fall und verursachte dem Wolfsburger Autokonzern Kosten in Milliardenhöhe.

VW erleichtert über Behörden-Entscheidung

VW zeigte sich in einem Statement denn auch erleichtert über die Entscheidung der Behörden. Zuvor war bereits die Umrüstung von über 38.000 der insgesamt knapp 80.000 Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren genehmigt worden. Bei 20.000 dieser Fahrzeuge hatte sich der Konzern von Anfang an zu Rückkaufsangeboten verpflichtet.

Nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden hatte VW im September 2015 gestanden, in großem Stil bei Abgas-Tests getrickst zu haben. Mittlerweile hat der Konzern wegen der «Dieselgate»-Affäre über 25 Milliarden Euro an Kosten für Strafen und Entschädigungen verbucht. In den USA umfasste der Skandal insgesamt fast 600.000 Dieselwagen, die meisten davon waren kleinere Fahrzeuge mit 2,0-Liter-Motoren. (dpa)

Vorheriger ArtikelSkoda knackt die „magischen Zwei“
Nächster ArtikelDieselfonds: Erste Förderungsbescheide für 60 Kommunen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein