Herbe Verluste für VW auf US-Markt

Hochzeit für Pickups

Herbe Verluste für VW auf US-Markt
VW sackt in den USA weiter ab © VW

VW hat auf dem US-Markt im September ein Minus über zwölf Prozent verzeichnen müssen. Dagegen lagen die anderen deutschen Hersteller im neunten Monat über dem Strich.

Europas Branchenprimus Volkswagen fällt auf dem wichtigen US-Automarkt zurück. Die Verkäufe der Marke schrumpften im September um zwölf Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag an seinem US-Sitz in Herndon nahe Washington mitteilte. Es ist der kräftigste Rückgang des Autobauers in diesem Jahr. Seit Januar summiert sich das Minus auf drei Prozent.

VW-Sinkflug seit April

Nach einer Verdoppelung der US-Verkäufe von 2009 bis 2012 ist bei den Wolfsburgern seit April die Luft raus - und das, obwohl der Markt insgesamt floriert. Es sind allerdings besonders Pick-up-Trucks und Geländewagen, die in den Vereinigten Staaten momentan gefragt sind. VWs wichtigste Modelle sind dagegen die Limousinen Jetta und Passat.

Auf der Automesse in Detroit im Januar hatte der Konzern die Studie eines eigenen SUV für den nordamerikanischen Markt vorgestellt. Bislang steht eine Entscheidung über den Bau dieser Geländelimousine jedoch aus. Ein Streit über die Bildung eines Betriebsrats im US-Werk Chattanooga (Bundesstaat Tennessee) hatte die Situation verkompliziert.

General Motors bleibt Marktführer

Im September mussten allerdings auch andere Autobauer Federn lassen, auch weil der Monat zwei Verkaufstage weniger hatte als im Vorjahr. Nach Daten des Marktforschers Autodata lag das Minus bei vier Prozent. Danach verkauften alle Hersteller zusammen aber immer noch mehr als 1,1 Millionen Wagen.

Die Verkäufe der Opel-Mutter General Motors gingen um elf Prozent zurück. Der Konzern aus Detroit ist damit aber immer noch US-Marktführer mit 187.200 ausgelieferten Wagen. Zum Vergleich: Volkswagen kam auf rund 31.900 Fahrzeuge. Weltmarktführer Toyota büßte beim Absatz vier Prozent ein.

Audi mit Allzeit-Bestwert für September

Derweil konnten andere Hersteller mehr Wagen verkaufen: Neben den US-Größen Chrysler (plus ein Prozent) und Ford (plus sechs Prozent) waren darunter auch deutsche Hersteller. Die VW-Premiummarke Audi steigerte ihren Absatz um sechs Prozent und kam damit auf einen neuen Allzeit-Bestwert für den Monat. Besonders die Nachfrage nach den Geländelimousinen Q5 und Q7 war gestiegen.

BMW samt der Kleinwagen-Marke Mini wurde acht Prozent mehr Autos los, Mercedes-Benz samt Smart und den Sprinter-Transportern kam auf ein Plus von sechs Prozent. Porsche legte um 13 Prozent zu. In den USA berichtet jedes Unternehmen eigene Daten - anders als in Deutschland, wo dies zentral über das Kraftfahrtbundesamt geschieht. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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