Chinesische Regierung kurbelt Automarkt an

Reduzierte Steuer

Chinesische Regierung kurbelt Automarkt an
VW-Werk in China © dpa

Der Automarkt in China befindet sich seit einem Vierteljahr auf Talfahrt. Dass der Staatsrat nun Steuererleichterungen ankündigt, freut auch die deutschen Hersteller.

Mit einer umfassenden Steuererleichterung will China für neuen Schwung auf seinem stagnierenden Automarkt sorgen. Die Mehrwertsteuer für Autos, die höchstens einen 1,6-Liter-Motor haben, soll halbiert werden. Das teilte Chinas Staatsrat am Mittwoch auf seiner Website mit. Demnach soll die reduzierte Steuer am Donnerstag in Kraft treten und bis Ende 2016 laufen. Laut Schätzungen chinesischer Analysten dürfte sich die Steuererleichterung auf umgerechnet bis zu zehn Milliarden Euro belaufen.

Diesel spielt in China keine große Rolle

Vergangenen Monat waren die Verkaufszahlen der Autohersteller in China bereits zum dritten Mal in Folge gesunken. Auf Jahressicht liegen die Verkäufe bis Ende August zwar immer noch mit 2,6 Prozent im Plus. Immer mehr Branchenkenner rechneten jedoch zuletzt damit, dass der Markt bis Ende des Jahres stagnieren oder sogar leicht schrumpfen könnte.

Gute Nachrichten sind die Steuererleichterungen auch für deutsche Hersteller. China ist für Volkswagen, Audi, Daimler und BMW einer der wichtigsten Märkte, der in den vergangenen Jahren einen großen Teil zum Wachstum der Konzerne beigetragen hatte. Ebenfalls am Mittwoch kündigte Peking neue Erleichterungen für den Kauf von Elektrofahrzeugen an.

Der VW-Skandal spielt in China derzeit kaum eine Rolle: Es gibt so gut wie keine Dieselfahrzeuge, und VW bietet die betroffenen Motoren nicht an. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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