Audi tauscht vier Vorstände aus. Aufgrund von Fehlplanungen und des Verkaufsrückgangs besetzt die VW-Tochter die Stellen für Finanzen, Vertrieb, Produktion und Personal mit neuen Mitarbeitern.
Audi stellt sich zum 1. September auf der obersten Ebene neu auf. Gleich vier Chefwechsel in den Ressorts Finanzen, Vertrieb, Produktion und Personal stehen an. Neben Axel Strotbek und Dietmar Voggenreiter müssen auch Thomas Sigi und Hubert Waltl ihre Plätze räumen.
„Die bisherigen Vorstände haben die positive Entwicklung von Audi mitgestaltet. Zuletzt ist Audi durch eine schwierige Phase gegangen, hat aber alle Voraussetzungen, auch in der Mobilitätswelt von morgen erfolgreich zu sein. Das neue Team im Vorstand wird gemeinsam mit der Belegschaft die Transformation von Audi in Richtung Zukunft konsequent vorantreiben", sagte VW-Chef Matthias Müller nach der Aufsichtsratssitzung am Montag in Ingolstadt.
Fehler in Planung und nicht gehaltene Zusagen
Allerdings wurden den abgelösten Vorständen wurden intern Fehlplanungen, nicht eingehaltene Zusagen und der weltweite Rückgang der Verkäufe vorgeworfen. Von den Wechseln weiterhin unberührt bleibt Rupert Stadler. Der ebenfalls in der Kritik stehende Audi-Chef kann weiterhin auch den Zuspruch der VW-eigner-Familien Porsche und Piëch bauen.
Das Finanzressort übernimmt Alexander Seitz von Strotbek. Der 55-Jährige ist seit 2005 auf verschiedenen Positionen im VW-Konzern unterwegs. Bram Schot löst Voggenreiter im Vertrieb ab. Der Niederländer war seit 2012 auf identischem Gebiet für Volkswagen Nutzfahrzeuge tätig.
Müller-Vertrauter wird Personalvorstand
Wendellin Göbel kehrt als Personalvorstand zu Audi zurück und wird Nachfolger von Thomas Sigi. Der 53-Jährige gilt als Vertrauter von Müller und war bis 2007 rund 20 Jahre bereits bei Audi tätig. Peter Kössler löst übernimmt das Ressort Produktion und Logistik von Hubert Waltl. Kössler war bislang Chef von Audi Hungaria und leitete von 2007 bis 2015 das Stammwerk in Ingolstadt.
Mit den neuen Chefs soll laut Stadler vor allem die Strategie 2025 weiter vorangetrieben werden. „Die vergangenen Wochen zeigen, dass der offene und kritische Dialog eine wesentliche Basis für die Zukunft von Audi ist. Deutlich wurde dabei, dass es um eine konsequente Ausrichtung des Unternehmens geht. Dazu gehört auch die optimale Auslastung der Werke. Die anstehende Transformation muss so gestaltet werden, dass sowohl unternehmerischer Erfolg als auch die Belange der Belegschaft nachhaltig ausbalanciert werden." (AG/TF)