Audi auf dem Weg zum historischen Umbruch

Hauptversammlung der VW-Tochter

Audi auf dem Weg zum historischen Umbruch
Matthias Müller (l.) und Audi-Chef Rupert Stadler wollen schnell klare Verhältnisse schaffen © dpa

Elektrifizierung und Digitalisierung spielen im Automobilbereich eine immer größere Rolle. Audi-Präsident Rupert Stadler sieht die VW-Tochter aus Ingolstadt auf dem Weg in die Zukunft gut aufgestellt.

Audi legt gut vorbereitet den Weg in die automobile Zukunft. „Elektrifizierung und Digitalisierung bedeuten einen historischen Umbruch. Wir werden ihn maßgeblich gestalten und so unsere starke Position weiter ausbauen", sagte Audi-Chef Rupert Stadler auf der 127. Ordentlichen Hauptversammlung in Ingolstadt.

Schwerpunkte sind dabei ein konsequenter Innovationskurs und der Ausbau der Produktpalette, wie die VW-Tochter mitteilte. „Mit unserer Modell- und Technologieoffensive sichern wir unser Wachstum von morgen", so Stadler weiter.

Sachinvestitionen von mehr als drei Milliarden Euro

So plant Audi für das laufende Jahr Sachinvestitionen in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro, die erneut vollständig aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanzieren werden sollen. „Den Spielraum dafür erarbeiten wir uns, indem wir laufend Prozesse und Kosten optimieren und bei Investitionsvorhaben konsequent die wichtigen Zukunftsthemen priorisieren", sagt Finanz-Vorstand Axel Strotbek. So will Audi allein in diesem Jahr 1200 Experten in strategischen Zukunftsfeldern einstellen.

Ebenso dabei helfen sollen neue Modelle, allein 2016 werden 20 neue oder überarbeitete Fahrzeuge auf den Markt kommen. Neben dem kompakten SUV Q2 folgt der Q7 e-tron quattro. Das zweite Plug in Hybrid Modell der Marke wird aber wohl nicht unter die Elektroförderung fallen, da der Preis über 60.000 Euro betragen wird. Auf sportlicher Seite hat Audi den SQ7 TDI bereits vorgestellt und wird die S-Variante auch auf die aktuelle Generation des A4 übertragen, dessen Baureihe zudem noch um den Audi A4 allroad quattro erweitert wird.

Audi peilt vollautomatisiertes Fahren bis 2025 an

Autonomer Audi A7
Mit dem A7 ist Audi schon autonom unterwegs Audi

Daneben wird Audi in diesem Jahr das Werk in Mexiko in Betrieb nehmen. In Brüssel bereitet sich das Unternehmen auf die Fertigung seines ersten voll elektrischen Großserienautomobils vor, das als sportlicher SUV 2018 mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern auf den Markt kommen soll. Das elektrische SUV bedeutet den Startschuss in die Elektromobilität. „Ab 2018 bringen wir jedes Jahr ein weiteres elektrifiziertes Modell", so Stadler.

Bereits ein Jahr zuvor kommt der neue A8 auf den Markt als das erste Serienautomobil der Marke, das pilotiert fahren kann. Stadler sieht Audi dann auf der Schwelle vom vom teil- zum hochautomatisierten Fahren. „Bis 2025 werden wir das vollautomatisierte Fahren sehen."

Audi auf dem Weg zum neuen Verkaufsrekord

Die Grundlagen dafür wurden zum Teil im vergangenen Geschäftsjahr gelegt. Mit 1,8 Millionen Auslieferungen schaffte Audi einen neuen Rekord, auch wenn der Gewinn mit 4,8 Milliarden Euro niedriger als im Vorjahr ausfiel – auch bedingt durch den Abgas-Skandal des Volkswagen-Konzerns. „Wir haben das Geschäftsjahr 2015 trotz aller Herausforderungen gut gemeistert", so Stadlers Analyse.

Im Gegensatz zur Kernmarke spürt Audi keine Folgen der Manipulation und hält mit 620.100 Verkäufen nach vier Monaten Kurs auf einen neuen Verkaufsrekord. Das sind 4,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotz der Investitionen strebt Audi erneut eine Operative Umsatzrendite innerhalb seines strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent sowie einen Netto Cashflow zwischen zwei und 2,5 Milliarden Euro an. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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