VW Atlas trägt die Last des Dieselskandals

SUV für USA

VW Atlas trägt die Last des Dieselskandals
Auf den VW Atlas wird viel Verantwortung übertragen © VW

VW will mit dem Atlas wieder das USA-Geschäft ankurbeln. Das so genannte Midsize-SUV soll den Diesel-Skandal überwinden – und lockt mit einem Kampfpreis.

VW bringt mit dem Atlas im Frühjahr 2017 ein sogenanntes Mid-Size-SUV auf den Markt, der sich zwischen Tiguan und Touareg platziert. 5,04 Meter lang und als erster Stadt-Offroader der Marke mit sieben Sitzen verfügbar, soll der Atlas das lahmende US-Geschäft ankurbeln.

„Dies ist der größte und markanteste Volkswagen, den wir jemals in den USA gebaut haben, mit unverwechselbaren Design und mit Platz für nunmehr sieben Personen", so Hinrich Woebcken, Volkswagen CEO der Region Nordamerika. In den USA hatten die Midsize-SUV im vergangenen Jahr einen Anteil am Gesamtmarkt von über zehn Prozent, von dem sich Volkswagen einen Teil abschneiden und zugleich die Diesel-Affäre beenden möchte.

VW Atlas in den USA zum Kampfpreis

Dafür setzt VW neben dem bulligen Design und dem üppigen Innenraum vor allem auf den Kaufpreis, der bei rund 30.000 Dollar (etwa 27.500 Euro) beginnen soll. Der Verkauf in Deutschland ist zwar denkbar, sei aktuell aber keine Option, so Woebcken weiter.

Gebeutelt von der Diesel-Affäre, wird VW den Atlas nach eigenen Angaben zunächst ausschließlich mit Benzinmotoren ausstatten. Zur Wahl stehen ein 2,0 Liter großen Vierzylinder mit 175 kW/238 PS oder ein V6-Sauger mit 3,6 Litern Hubraum und 206 kW/280 PS. Für die nahe Zukunft stellen die Niedersachsen außerdem eine Variante mit Plug-In-Hybrid in Aussicht.

Für den Export - ab Ende 2017 nach Russland und den Nahen Osten - sollen auch Dieselmotoren eingebaut werden. Der Vierzylinder fährt als Fronttriebler vor, für den V6-Motor gibt es auf Wunsch auch Allrad. Beide Motoren sind mit einer achtstufigen Automatik gekoppelt.

VW lang beim Modularen Querbaukasten zu

Dank des modularen Querbaukasten (MQB) von Volkswagen fährt der Atlas mit der neuesten Volkswagen Design-DNA vor. Auch in den Innenraum packen die Wolfsburger alles hinein, was das Konzernregal hergibt. Mit dem in USA „Volkswagen Digital Cockpit" genannten Display kann sich der Fahrer die Anzeigen selbst konfigurieren.

Online-Dienste sowie Apple CarPlay oder Android Auto und MirrorLink dürfen natürlich nicht fehlen. Ein Premium-Audiosystem von Fender verwandelt mit zwölf Lautsprechern und einem 480-Watt-Verstärker das SUV in einen Konzertsaal.

Hinzu kommen eine Reihe von Fahrassistenzsystemen von der Automatischen Distanzregelung (ACC) über die Kollisionswarnung mit Notbremsassistenten (Front Assist) hin zum Blind Spot Sensor mit Ausparkassistent sowie Spurhalteassistent (Lane Assist) und Parklenkassistent (Park Assist). Volkswagen betont, dass der Atlas das einzige Fahrzeug seiner Klasse mit Multikollisionsbremse sei.

Bis zu sieben Personen passen in den VW Atlas
Bis zu sieben Personen passen in den VW Atlas VW

VW plant für Europa mit Tiguan XL

Gefertigt wird der Atlas im Werk in Chattanooga (Tennessee), in das zusätzliche 900 Millionen Euro investiert wurden. In Chattanooga rollt auch der Passat von den Bändern.

Zwar würde der Atlas auch gut ins deutsche Modellprogramm und zum Boom der Geländewagen passen. Doch statt das amerikanische Modell zu importieren, baut VW für die Europäer bald einen Tiguan XL mit verlängertem Radstand. (AG/TF/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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