Sand, Sand und nochmals Sand

Unterwegs mit dem VW Amarok im Oman

Sand, Sand und nochmals Sand
Sand, nichts als Sand. Mit dem VW Amarok durch die Wüste im Oman. © VW/Uli Sonntag

„Gas, Gas, Gas.“ Falko Peters lässt erst keine Missverständnisse aufkommen. „Wenn Du da hoch kommen willst, musst Du Gas geben, viel Gas.“ Der Mann weiß, wovon er spricht. Peters ist ein erfahrener Tour-Guide – in der Wüste kennt er sich aus.

Und genau hier sind wir unterwegs. Mit unserem Tross aus VW Amaroks fahren wir durch die Ramlat-al-Wahiba-Wüste im Oman. Es ist ein 12.500 Quadratkilometer großer Sandkasten. Soweit das Auge reicht, sieht man nur eines: Sand, Sand und nochmals Sand. Für mich ist es das erste Mal, dass ich in der Wüste unterwegs bin.

Es ist ein Anblick, der einen inne halten lässt. Denn er macht einem bewusst, wie klein man als Mensch doch in einer solch beeindruckenden Landschaft ist. Daran ändert auch der VW Amarok nichts: dabei gehört der Pick-Up mit einer Länge von 5,25 Metern und einer Breite von 2,23 Metern nicht gerade zu den kleineren Fahrzeugen. Doch hier – in der unendlichen Weite der Wüste – relativiert sich auch seine Größe.

Souverän die Düne hinauf

Gas, Gas, Gas. Nur so kommt man die Düne mit dem VW Amarok auch hinauf. Foto: VW/Uli Sonntag

Doch genug des Innehaltens: Nun gilt es, diese Düne hoch zu kommen, die sich mächtig vor einem auftürmt. Also gilt es, sich an das zu halten, was Falko Peters uns eingebleut hat. Traktionskontrolle raus, Allradantrieb an, schnell in den zweiten Gang schalten und dann Gas geben bis man den Scheitelpunkt der Düne erreicht hat.

Hört sich eigentlich nicht schwer an. Doch ich bin ein Greenhorn, ein Anfänger was das Fahren im tiefen Sand betrifft. Also konzentrieren. Schließlich will man sich ja vor den anderen Gruppenmitgliedern nicht blamieren. Los geht es. Schnell in den ersten, dann in den zweiten Gang schalten. Der 2,3 Tonnen schwere Amarok setzt sich langsam, dann immer schneller in Bewegung. Der Motor wird immer lauter, sodass man das Gefühl hat, nun doch den dritten Gang einlegen zu müssen. Doch ich widerstehe der Versuchung.

Pech gehabt: Der VW Amarok hat sich festgefahren. Falko Peters legt ihn wieder frei. Foto: VW/Uli Sonntag

Und das ist gut so. Schon erreichen wir die Steigung – jetzt gilt es, wirklich nichts falsch zu machen. Die Stimme von Falko schrillt aus dem im Auto liegenden Funkgerät: „Bleib´ am Gas, bleib´ am Gas.“ Ich bleibe am Gas, doch ich spüre, dass trotz Allradantriebs etwas der Schwung verloren geht. Jetzt nur nichts falsch machen, vor allem nicht den Fuß vom Gas nehmen. Ich behalte ihn stoisch auf dem Gaspedal – und das ist gut so.

Selbstlob nach erfolgreichem Aufstieg

Auch auf bei der Fahrt durchs Gebirge machte der VW Amarok einen guten Eindruck. Foto. VW/Uli Sonntag

Wir sind oben angekommen. „Gut gemacht“, sage ich zu mir selbst. Wir stellen unser Auto ab und nun schauen wir, wie es die anderen Gruppenmitglieder machen. Während wir dieses Teilstück in der Wüste mit einem 163 PS starken Amorok mit manuellen Sechsganggetriebe zurücklegten, fährt das Gros unserer Gruppe den neuen Topdiesel der Hannoveraner mit Direktschaltgetriebe. Der Dreiliter große V6 leistet 258 PS, im Overboost-Modus stehen sogar 272 PS zur Verfügung. Sein maximales Drehmoment von 580 Nm ist eine Ansage.

Doch auch so viel Leistung verzeiht keine Fehler, wie eine Kollegin aus Südafrika erfahren musste. Sie fährt zwar flott der Steigung entgegen, doch dann verlässt sie der Mut, nachdem der Amarok sich immer mehr in tiefen Sand begibt. Doch da ist es schon zu spät. Falkos Ansage „kein Gas, kein Gas“ verhallt ungehört, sodass sich der Amarok immer weiter in den Wüstensand wühlt, bis er endlich aufsetzt. Nun ist Handarbeit angesagt, die Räder müssen freigelegt werden. „Nur gut, dass mir das nicht passiert ist“, sage ich zu mir. Aber solche Dinge passieren – und dann ist es gut, wenn man Profis wie Falko an seiner Seite hat. Statt eines Spaten gräbt er den Amarok mit seinen Händen frei.

Freuen auf eine Dusche

Stopp beim Reifenhändler: Vor der Fahrt in die Wüste musste Luft abgelassen werden. Foto: VW/Uli Sonntag

Nachdem wir den ersten Teil unserer Wüstenerfahrung hinter uns gebracht haben, geht es ins 1000 Nights Camps, dem Ziel unserer Tagesetappe. Hier findet man eine kleine Oase in der Wüste mit Zelten im Beduinenstil vor. Das schönste dabei ist: es gibt Duschen. Nachdem wir die Nacht zuvor bei heftigen Böen und Regen in Einmann-Zelten im Hadschar-Gebirge verbracht hatten und verschwitzt in die Schlafsäcke gestiegen sind, kommt einem dieser Luxus gerade recht. Bei Temperaturen, die zur Mittagszeit schon mal auf 45 Grad ansteigen, kann man sich vorstellen, wie sehr man sich nach einem langen Tag im Auto auf so etwas profanes wie eine Dusche freuen kann.

Tags drauf steht die zweite Etappe unserer Wüstenerfahrung auf dem Programm. Doch diesmal geht es nicht bergauf, sondern bergab. Nun gilt es, dass Auto machen zu lassen, das Lenkrad gerade zu halten. Wer zu viel am Lenkrad dreht, läuft Gefahr, vom Heck überholt zu werden. Doch das passiert niemandem von uns. Wir fahren gemächlich die Düne herab und lassen das Auto machen. Das lief wie am Schnürchen. Doch statt eines Lobes gab es am Sammelpunkt einen Anraunzer von Andreas Gottwald, dem VW-Sprecher. „Bitte, bitte keine Donuts“, ermahnt er mich, nachdem ich ein, zwei flotte Kurvenfahrten durch den Sand hingelegt habe. Seine Ermahnung kam zurecht. Denn da wir vor der Fahrt in der Wüste den Luftdruck der Reifen auf 1,2 bar reduziert hatten, können solche Spielereien blöd enden: Sprich: Die Reifen können von der Felge springen. „Sorry“, sage ich etwas peinlich berührt, „nicht dran gedacht.“

Blitzer, überall Blitzer

Der VW Amarok wird nun auch mit einem neuen Topdiesel angeboten. Foto: VW/Uli Sonntag

Doch so langsam geht auch dieser Tag in der Wüste zu Ende und wir machen uns auf den Rückweg Richtung Muskat, der Hauptstadt des Omans, Doch bevor es wieder zurück auf die Straße geht, legt unser Tross noch einen Zwischenstopp bei einem Reifenhändler ein: es heißt, den Luftdruck wieder zu erhöhen. Nachdem dies erledigt ist, fahren wir im Konvoi Richtung Muskat – und das natürlich ausgesprochen diszipliniert. Denn im Oman gibt es gefühlt jeden Kilometer einen Blitzer. Damit will der Sultan seine Untertanen dazu anhalten, sich an das Tempolimit zu halten. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Unfallzahlen waren ohne diese Radarfallen in die Höhe geschnellt. Mit dieser Maßnahme will der Herrscher des Oman für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen.

Dass das Tempolimit bei 120 km/h liegt, ist schade. Denn nur allzu gern hätte man den potenten V6-Topdiesel, den wir auf der Rückfahrt fahren, gerne auch mal jenseits dieser Geschwindigkeit bewegt, denn mit seinem Drehmoment macht der Amarok viel Spaß. Dass der Sultan seine Bürger indes beim Tempo im Zaun hält, ist gut so. Denn es queren nicht nur aus dem Nichts Esel die Fahrbahn, sondern auch Dromedare. Sie lassen sich übrigens von herannahenden Autos nicht wirklich irritieren, sondern setzten unbeirrt ihren Weg fort.

Straßen auf westlichem Niveau

Die Esel am Wegesrand ließen sich von den vorbeifahrenden VW Amaroks nicht stören. Foto: VW/Uli Sonntag

Das Fahren auf den Straßen des Oman entspricht übrigens westlichen Standards. Das Sultanat, das von seiner Ölproduktion lebt, mittlerweile aber auch den Tourismus ankurberlt, steckt Millionen in den Ausbau der Infrastruktur. Gerade erst wurde am 20. März ein imposanter neuer Flughafen in Muskat eröffnet. Zwar gab es auch hier Verzögerungen, aber im Gegensatz zum Berliner Hauptstadtflughafen gibt es im Oman einen architektonisch ansprechenden Airport.

Dass Autos wie der Amarok derzeit bei den Kunden hoch im Kurs stehen, kann man verstehen. Während die nicht nur in Deutschland beliebten SUVs nur nach Geländegängigkeit ausschauen, ist der Amarok im Offroadeinsatz ein souveräner Begleiter. Das stellte er nicht nur am ersten Tag bei steilen Passagen hinauf ins Gebirge unter Beweis, sondern insbesondere auch bei den Fahrten durch die Wüste. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich an Falkos Ansagen hielt: „Gas, Gas, Gas.“ Hält man sich an diese Anweisung, geht nichts schief. Zumindest meistens.

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