VW legt beim Ergebnis trotz Absatzkrise zu

Lage in Westeuropa bleibt schwierig

VW legt beim Ergebnis trotz Absatzkrise zu
Gegen VW wollen viele Anleger klagen © dpa

Trotz der Absatzkrise auf dem europäischen Markt hat der VW-Konzern im zweiten Quartal sein operatives Ergebnis leicht verbessert.

Europas größter Autobauer Volkswagen hat trotz der hartnäckigen Absatzkrise auf dem Heimatkontinent im zweiten Quartal wie versprochen Boden gut gemacht. Zwischen April und Ende Juni schnitt Deutschlands größter Industriekonzern beim operativen Ergebnis besser ab als erwartet und fuhr mit 3,44 Milliarden Euro sogar leicht mehr ein (plus 1,8 Prozent) als im zweiten Viertel des Vorjahres. Das teilten die Wolfsburger am Mittwoch mit. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 8,5 Prozent auf 52,1 Milliarden Euro zu - auch das war mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie reagierte zu Handelsbeginn mit leichten Zuwächsen.

VW rechnet mit Vorjahresergebnis

Unter dem Strich blieben die Wolfsburger aber hinter dem hohen Gewinn von vor einem Jahr zurück. Der Nachsteuergewinn brach um die Hälfte (minus 50 Prozent) auf 2,85 Milliarden Euro ein. Vor einem Jahr hatten Neubewertungen der Porsche-Beteiligung zu außergewöhnlichen Sondereffekten geführt.

Unter anderem deswegen richtet VW seine Jahresziele auch nach dem operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus. Nach wie vor will VW dort den Vorjahreswert von 11,5 Milliarden Euro wieder erreichen - trotz «der anhaltend unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen», wie es im Ausblick der Halbjahresbilanz heißt. Die Wende zum Erfüllen dieses Ziels scheint nun eingeleitet: Nach rund einem Viertel Einbruch beim Ebit zum Auftaktquartal sorgte das starke zweite Jahresviertel dafür, dass das Minus zum Halbjahr nunmehr auf knapp 12 Prozent schrumpfte.

Für die Absatzkrise in Europa kann VW derweil keine Entwarnung geben: «Wir erwarten, dass sich die negative Entwicklung des Gesamtmarktes in Westeuropa fortsetzt, und dass auch der deutsche Markt unter dem Niveau von 2012 liegen wird», heißt es im Ausblick. Volkswagen beschäftigt allein hierzulande rund 253 000 Menschen, weltweit sind es knapp 557 000. Mehr Autos verkaufen nur noch Toyota aus Japan und General Motors aus den USA. VW will das Duo spätestens 2018 überholt haben und damit zur Nummer eins der Welt aufsteigen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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