VW büßt in Europa Marktanteile ein

Nach Zahlen des ACEA

VW büßt in Europa Marktanteile ein
Die Erlöse bei VW steigen. © dpa

Volkswagen musste in Europa Marktanteile einbüßen. Nach Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA verlor die Kernmarke 0,5 Prozent.

Der vom Abgas-Skandal gebeutelte Autobauer Volkswagen hat 2016 in Europa an Boden verloren. Der VW-Konzern kam nach Angaben des europäischen Branchenverbands Acea auf einen Marktanteil von 23,9 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte der europäische Marktführer noch 24,6 Prozent aller Autos in der EU verkauft, wie Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Die Kernmarke VW verbuchte nach dem Skandal um manipulierte Abgastests einen Absatzrückgang um 0,5 Prozent.

Dank Zuwächsen bei seinen Töchtern Audi, Skoda, Seat und Porsche verbuchte der gesamte Volkswagen-Konzern 2016 zwar ein Absatzplus von 3,5 Prozent. Doch der Gesamtmarkt wuchs deutlich stärker: Hier stand ein Plus von 6,8 Prozent auf 14,64 Millionen Autos.

Konkurrenten legen zu

Konkurrenten wie Daimler und BMW, aber auch Renault, konnten ihre Marktanteile derweil ausbauen. So steigerte Daimler den Absatz in der EU im vergangenen Jahr um 13,8 Prozent, BMW legte um 10,1 Prozent und Renault um 12,1 Prozent zu. Ende des Jahres haben die Autoverkäufe in Europa indes nicht mehr so stark zugelegt wie im Großteil des Jahres. Mit 1,14 Millionen Pkw lag die Zahl der Neuzulassungen in der EU laut Acea im Dezember 3,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das war aber deutlich weniger als im Gesamtjahr.

Die höchsten Zugewinne verbuchten die Automärkte in Südeuropa. In Italien stieg die Zahl der Neuzulassungen im abgelaufenen Jahr um 15,8 Prozent, in Spanien um 10,9 Prozent. Frankreich und Deutschland blieben mit Steigerungen um 5,1 Prozent beziehungsweise 4,5 Prozent deutlich dahinter zurück. In Großbritannien, wo der geplante Austritt aus der EU für Verunsicherung sorgt, legten die Neuzulassungen immer noch um 2,3 Prozent zu. Im Dezember stand hier aber ein Rückgang um 1,1 Prozent. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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