Greenpeace protestiert bei VW gegen CO2-Betrug

Abgasskandal

Greenpeace protestiert bei VW gegen CO2-Betrug
VW spürt die Kaufzurückhaltung der Kunden recht schnell © dpa

Greenpeace hat bei VW in Wolfsburg gegen den CO2-Betrug demonstriert. Die Umweltschutzorganisation forderte vom Unternehmen mehr Transparenz und ungeschönte Angaben zu den Abgaswerten.

Umweltschützer von Greenpeace sind am Montag auf das Dach des streng bewachten Haupteingangs am VW-Werk in Wolfsburg gelangt. Die Aktivisten verwandelten das Logo des Autobauers am Tor Sandkamp in einen CO2-Schriftzug. Daneben entrollten sie - in Anlehnung an den VW-Werbespruch «Das Auto» - ein Transparent mit der Aufschrift «Das Problem». Der Werksschutz ließ die Kletterer zunächst gewähren.

Mehr Transparenz gefordert

Greenpeace forderte mit der Aktion nach eigenen Angaben Transparenz und neue, ungeschönte Angaben zu den Abgaswerten. «VW hat sich 2012 gegenüber Greenpeace verpflichtet, den CO2-Flottenwert bis zum Jahr 2020 auf 95 Gramm pro gefahrenen Kilometer zu reduzieren. Mir ist schleierhaft, wie der Konzern das schaffen will, wenn nicht einmal konkrete Daten vorgelegt werden», sagte der Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser.

Der Autobauer hatte vor rund einer Woche eingeräumt, CO2-Angaben bei 800 000 Fahrzeugen gefälscht zu haben. Damit sind auch die Werte zum Spritverbrauch geschönt. Konkretere Informationen gibt es noch nicht.

VW verweist auf die noch laufenden Untersuchungen. Ein Sprecher hatte vergangene Woche zu den Flottenzielen mitgeteilt: «Ob das selbst gesteckte, sehr ambitionierte Ziel von 120 Gramm (CO2) für 2015 erreicht wird, kann erst nach abschließender Bewertung der aktuellen Erkenntnisse beurteilt werden.» (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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