Eine der umfangreichsten Studien hat den Wirkungsgrad von Notbremssystemen ermittelt. Demnach werden bis zu 28 Prozent von Auffahrunfällen vermieden – samt den Folgeschäden und –kosten.
Auffahrunfälle – also Unfälle nach vorausgegangenen Fahrfehlern – zählen zu den häufigsten Ursachen im Straßenverkehr. Mit einem Notbremssystem können zahlreiche Auffahrunfälle verhindert werden, hat nun eine der umfangreichsten Studien der zwei schwedischen Versicherer If und Volvia ergeben, die am Donnerstag auf der vom US-amerikanischen Verkehrsministerium und der US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) ins Leben gerufenen Konferenz International Technical Conference on the Enhanced Safety of Vehicles (ESV) in Göteborg vorgestellt wurde.
28 Prozent weniger Auffahrunfälle
Demnach könnten mit der automatischen Notbremsung bis zu 28 Prozent Auffahrunfälle verhindert werden. Für die Studie hatten die beiden Unternehmen If und Volvia, die Daten von mehr als 160.000 Fahrzeugen analysiert, die bei den beiden Unternehmen versichert sind. Das Ergebnis fiel dabei relevanter aus als bei den Statistiken der Polizei, da die Assekuranzen jeden Schaden berücksichtigten, auch wenn niemand verletzt wurde.
Durch die Verhinderung von Auffahrunfällen werden natürlich auch Folgekosten und –schäden vermieden. Durch das Notbremssystem wurden die Fahrzeuginsassen vor Schleudertrauma und Nackenverletzungen bewahrt.
Notbremssystem seit 2008 bei Volvo serienmäßig
Während der Fahrassistent bei vielen Herstellern erst langsam auch in die kleineren Modelle einzieht, hat Volvo den so genannten City Safety seit 2008 in allen Modellen serienmäßig installiert und greift bereits auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. „Seit diesem Zeitpunkt beobachten wir die Auswirkungen auf den Verkehrsalltag in Schweden, wo wir einen Marktanteil von 20 Prozent haben. Dadurch konnten wir umfangreiche Daten sammeln", erläutert Magdalena Lindmann, Technische Expertin in der Verkehrssicherheits-Datenanalyse bei Volvo Cars.
Zu Anfang konnte das System bis zu einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern autonom bremsen, mit der zweiten Generation ab 2013 waren Bremsungen bis 50 km/h möglich. Beim neuen Volvo XC90 arbeitet das System bis zur Höchstgeschwindigkeit. (AG/TF)