Volvo verschafft Elektroautos den passenden Sound

Im Akustiklabor

Volvo verschafft Elektroautos den passenden Sound
Für den Volvo V60 wird ein spezieller Sound entwickelt © dpa

Elektrofahrzeuge bewegen sich fast geräuschlos voran. Nicht nur aus Sicherheitsaspekten entwickelt Volvo nun einen speziellen Sound für elektrisch betriebene Autos.

Elektrofahrzeuge fahren noch nicht allzu viele auf europäischen Straßen umher. Doch die Lautlosigkeit der elektrisch betriebenen Autos wurde schon häufig kritisiert. Entwickler von Volvo wollen die Kritikpunkte hauptsächlich bezüglich der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer den Wind aus den Segeln nehmen. "Unser Ziel ist es, eine Soundmischung zu entwickeln, die nicht nur als typisches Motorengeräusch wahrgenommen wird, sondern gleichzeitig ein Stück vom Lebensgefühl Automobil wiedergibt", sagt Peter Mertens, Senior Vice President, Research & Development der Volvo Car Corporation.

Passendes akustisches Profil für den Volvo V60 Plugin-Hybrid

Für den Volvo V60 Plugin-Hybrid entwickeln die Techniker im vor zwei Jahren eingeweihten Volvo-Akustiklabor das passende akustische Profil. Denn zum einen nehmen Fahrer und Verkehrsteilnehmer den Dieselmotor wahr, im elektrischen Modus aber hören die Insassen aufgrund der Lautlosigkeit des Elektromotors eine Vielzahl anderer Geräuschquellen wie das Hinundherschwappen des Dieselkraftstoffs im Tank, Lüfter und Klimaanlage sowie Fahrbahngeräusche oder den Wind.

"Der satte Klang eines Verbrennungsmotors gehört für uns intuitiv genauso zum Autofahren wie Gaspedal und Bremse. Das typische Motorengeräusch wirkt dabei auf uns wie eine akustische Schutzhülle, die andere Geräusche überdeckt. Fehlt diese Decke, werden wir plötzlich mit einer Vielzahl von Störgeräuschen konfrontiert", sagt Martin Spang vom Akustiklabor. Erst wenn der Dieselmotor wieder dazugeschaltet wird, erleben die Insassen den gewohnten Fahrzeugsound.

Universeller Klang für Volvo V60 Plugin-Hybrid erforderlich

Somit müssen die Sound-Spezialisten unabhängig vom Antriebsmodus einen universellen Klang kreieren. "Die größte Herausforderung liegt darin, ein ausgewogenes Mischungsverhältnis zwischen herkömmlichen und neuen Geräuschquellen zu finden. Es wird aber auch Aufgabe der Zulieferer sein, gemeinsam mit uns geräuschärmere Komponenten zu entwickeln. Außerdem werden sich die Kunden mit der Zeit daran gewöhnen, dass Elektrofahrzeuge einfach eine andere Akustik haben als herkömmliche Autos. Dieser neue typische Sound wird zu den wichtigen Alleinstellungsmerkmalen gehören, die ein Elektrofahrzeug besonders und unverwechselbar machen", sagt Martin Spang.

In dem Akustiklabor können verschiedene Beschaffenheiten des Untergrundes simuliert werden. Dabei sind nicht nur Sicherheitsaspekte entscheidend. "Mithilfe dieses mustergültigen Akustiklabors haben wir sehr gute Möglichkeiten, den perfekten Sound für Elektrofahrzeuge zu entwickeln. Wohl wissend dass der richtige Sound des Fahrzeugs ein ganz wichtiger Faktor für unsere Kunden ist", sagt Peter Mertens. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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