Der Schaden durch Fahrraddiebstähle steigt und steigt. Grund sind aber nicht mehr Straftaten, sondern teurere Zweiräder.
Langfinger haben meist teure Fahrräder wie hochwertige Rennräder, E-Bikes oder Mountainbikes im Visier und sorgen für hohe Entschädigungsleistungen seitens der Versicherer. Obwohl die Zahl der als gestohlen gemeldeten Fahrräder mit rund 150.000 im Vergleich zu 2022 unverändert blieb, zahlten die Assekuranzen 2023 laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Schnitt 1.100 Euro pro gestohlenem Fahrrad – so viel wie noch nie zuvor.
Im Jahr 2022 waren es durchschnittlich noch 1.000 Euro, 2021 rund 880 Euro und 780 Euro im Jahr 2020. Noch 2013 kostete die Regulierung des Diebstahlschadens 450 Euro pro Fahrrad. Insgesamt mussten die Versicherer im vergangenen Jahr rund 160 Millionen Euro für gestohlene Fahrräder aufwenden, 10 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. In den Jahren 2019 bis 2021 betrug die Versicherungssumme jeweils 110 Millionen Euro, 2013 waren es 80 Millionen Euro.
Auf Zusatzklauseln im Vertrag achten
Die Hausratversicherung übernimmt den Schaden in der Regel nur, wenn das Rad aus gesicherten Räumen, etwa Keller oder Wohnung gestohlen wurde. Wer sich gegen Diebstahl auf offener Straße versichern will, sollte auf eine entsprechende Zusatzklausel achten. Eine solche weisen knapp die Hälfte der 27 Millionen Hausratsversicherungsverträge auf.
Erstattet wird der sogenannte Wiederbeschaffungswert, der sich daran orientiert, was ein neues gleichwertiges Rad kostet. Da die maximale Entschädigung in der Regel auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist, empfiehlt der GDV für teure Fahrräder die Versicherungssumme zu erhöhen oder eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen. (SP-X)