Zahl der Verkehrstoten sinkt auf Rekordtief

Zahl der Verkehrstoten sinkt auf Rekordtief
Die Zahl der im Verkehr Getöteten hat einen neuen Tiefstand erreicht. © dpa

Auf Deutschlands Straßen sind im Vorjahr 3177 Menschen bei Verkehrsunfällen im ums Leben gekommen. Das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik vor 60 Jahren. Die Deutsche Verkehrswacht mahnt zu weiteren Anstrengungen bei der Verkehrssicherheit.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden unter Bezug auf vorläufige Daten mitteilte, sank die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Jahr 2016 damit um 29 Getötete, ein Rückgang von 0,9 Prozent. Ein positives Bild gibt es auch bei der Zahl der Verletzten. Sie ging nach Angaben des Destatis 2017 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent auf rund 388.200 Personen zurück.

Ein detaillierter Blick auf die Auswertung zeigt, dass für den Zeitraum von Januar bis November des Vorjahres die Zahl der getöteten Insassen von Pkws um 104 Getötete (-7,4 Prozent) zurück ging. Auch die Zahl der getöteten Fußgänger ist rückläufig: Sie nahm um 28 Getötete (– 6,4 Prozent) ab.

Destatis: Zahl der getöteten Kraftradfahrer gestiegen

Einen Anstieg gab es indes bei den Fahrern eines Kraftrades: hier die die Zahl der Todesopfer um 46 (+ 8,6 Prozent) an. Einen leichten Anstieg hatte die Polizei bei den Unfällen zu verzeichnen. Deren Zahl erreichte mit 2,6 Millionen (+2 Prozent) einen neuen Höchststand. Bei diesen Unfällen blieb es bei 2,3 Millionen Unfällen bei Sachschäden. Bei 301.200 Unfällen gab es Verletzte oder Getötete, eine Abnahme von 2,3 Prozent.

Nach Angaben des Destatis gab es in Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Thüringen mehr Verkehrstote als im Vorjahr. In Bremen blieb die Zahl der Getöteten unverändert. In den übrigen Bundesländern kamen weniger Personen im Straßenverkehr zu Tode. Ausgehend von der Einwohnerzahl war das Risiko in Brandenburg, Sachsen-Anhalt (je 59 Getötetete) und in Niedersachsen (51) am größten, im Straßenverkehr ums Leben zu kommen.

DVW: Verkehrssicherheit keine Nebensache

„Es ist erfreulich, dass weniger Menschen ihr Leben auf der Straße lassen mussten und auch die Zahl der Verletzten zurückging. Doch es verunglücken immer noch zu viele und die Unfallzahlen insgesamt sind beunruhigend“, sagte der Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW), Kurt Bodewig. Er mahnt die neue Bundesregierung an, die Verkehrssicherheit bei ihrer Verkehrspolitik im Blick zu haben.

Verkehrssicherheit sei keine Nebensache, das „darf auch eine neue Bundesregierung nicht vergessen, sonst kann sie ihr Ziel – bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland um 40 Prozent zu senken – nicht erreichen“, so Bodewig. Zwar würden sich CDU/CSU und SPD im Entwurf des Koalitionsvertrages zur Vision Zero bekennen. Dennoch seien im Vertrag einige Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit noch zu zurückhaltend formuliert. Dazu gehören für den DVW der Bereich Fahrrad, die Erhöhung der Kontrolldichte oder ältere Verkehrsteilnehmern.“Die Verkehrssicherheit von Senioren ist im Koalitionspapier nur knapp erwähnt. Angesicht des demografischen Wandels und der steigenden Unfallzahlen muss aber hier in den nächsten Jahren ein Fokus gesetzt werden“, so die DVW.

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