Die Zahl der Verkehrstoten auf Deutschlands Straßen ist im Vorjahr weiter gesunken. Insgesamt sind in 2019 3059 Menschen bei im Verkehrsunfällen ums Leben gekommen.
Die Zahl der Verkehrstoten sank damit um 6,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. So wenig Menschen kamen seit Bestehen der Statistik noch nie ums Leben. Auch die Zahl der Verletzten ging zurück: Mit rund 384.000 Fällen wurden 3,0 Prozent weniger Menschen verletzt.
Die Polizei erfasste allerdings erneut mehr Unfälle, rund 2,7 Millionen oder 1,9 Prozent mehr. Bei 300.200 davon wurden Menschen verletzt oder getötet. Die Zahlen liegen für das Gesamtjahr vor, möglich seien aber noch einzelne Nachmeldungen der Polizei, sagte ein Sprecher des Bundesamts. Eine bundesweite Statistik wird seit 1953 geführt.
Zahlen bis November
Detailliertere Ergebnisse gibt es für den Zeitraum Januar bis November 2019. Demnach gab es den stärksten Rückgang bei getöteten Fahrern von Motorrädern, Mopeds und Motorrollern – mit minus 15,1 Prozent. Auch weniger Fußgänger hatten tödliche Unfälle, die Zahl ging um knapp sieben Prozent zurück.
Einen starken Anstieg verzeichnet die Statistik dagegen bei Fahrern von Pedelecs mit einem Plus von 32,6 Prozent auf insgesamt 114 Tote, das sind 28 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten stieg hier um rund ein Fünftel auf 2452. Die seit vergangenem Sommer in vielen Städten umherflitzenden und umstrittenen E-Scooter sind dagegen noch nicht extra ausgewiesen. Ab wann dies der Fall sein werde, sei noch unklar, sagte der Sprecher.
Steigende Zahlen in Niedersachsen
Die Zahl der Verkehrstoten sinkt seit Jahrzehnten – mit kleinen Ausreißern. 1970 war mit mehr als 21 000 Verkehrstoten der bisherige Spitzenwert erreicht worden. 2018 war allerdings ein Anstieg auf 3275 im Vorjahresvergleich verzeichnet worden, Grund waren unter anderem mehr getötete Fahrradfahrer.
In den Bundesländern zeigte sich 2019 eine unterschiedliche Entwicklung. Niedersachsen (plus 14 Getötete), Mecklenburg-Vorpommern (plus 3 Getötete) und Bremen (plus 2 Getötete) meldeten dem Bundesamt mehr Verkehrstote als im Vorjahr. Sonst sanken die Zahlen am stärksten in Bayern (minus 77), in Sachsen (minus 38) und in Nordrhein-Westfalen (minus 32). Gemessen an der Einwohnerzahl sei das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Sachsen-Anhalt mit 62 Todesopfern und in Mecklenburg-Vorpommern mit 55 Todesopfern je eine Million Einwohner am höchsten gewesen. (dpa)