In den letzten Jahren nahm die Zahl der Verkehrstoten kontinuierlich ab. Dass in diesem Jahr ein neuer trauriger Rekord der letzten 25 Jahre aufgestellt werden kann, liegt teilweise auch am Nutzerverhalten von Smartphone-Besitzern.
Die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen ist im Mai 2014 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kamen 292 Menschen ums Leben, das sind 13 mehr als im vergangenen Jahr (+ 4,7 Prozent). Auch die Zahl der Verletzten nahm zu, um 11 Prozent auf rund 35.800 Personen.
Auch Zahl der Verkehrsunfälle erhöht
Von Januar bis Mai dieses Jahres starben 1233 Menschen im Straßenverkehr, das waren 99 Personen oder 8,7 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten des Jahres 2013. Die Zahl der Verletzten nahm in diesem Zeitraum sogar noch stärker zu, nämlich um 13,1 Prozent auf rund 147.200.
Auch die Zahl der Verkehrsunfälle erhöhte sich. Die Polizei nahm im Mai insgesamt rund 212.700 Unfälle auf, eine Zunahme um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dabei erhöhte sich die Zahl der Unfälle mit Personenschaden (+ 11,9 % auf 28.300) deutlich stärker als die Zahl der Crashs, bei denen es bei Sachschaden blieb (+ 3,7 % auf 184.400).
Verdrehte Welt: Autofahren lenkt beim SMS-Schreiben ab
Seit Jahresbeginn erfasste die Polizei insgesamt rund 955.800 Verkehrsunfälle, ein Rückgang um 0,7 Prozent gegenüber den ersten fünf Monaten 2013. Dabei wurden 114.700 Personen verletzt (+ 14,4 Prozent) und in 841.200 Fällen kam es zu Sachschäden (- 2,4 Prozent).
Dabei war das vergangene Jahr das unfallreichste Jahr seit 1989, das nun in diesem Jahr wieder getoppt werden könnte. Experten sehen die Nutzung von Smartphones am Steuer als ein Grund an. "Das Autofahren ist fast zur Nebensache geworden", sagte der ADAC-Sicherheitsexperte Hubert Paulus der Autogazette, "manche sagen ja schon, Autofahren lenke sie vom SMS-Schreiben ab."
VCD fordert Tempolimit
Dagegen nimmt der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) das Thema "Tempolimit" wieder auf. "Die Erfolge der letzten Jahre sind vor allem auf technische Maßnahmen zurückzuführen, doch diese reichen nicht mehr aus, um die Anzahl der Verkehrsunfälle klein zu halten. Um die Sicherheit der Menschen auf der Straße zu garantieren, müssen auch umstrittene Maßnahmen ergriffen werden", sagt Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, "ein allgemeines Tempolimit auf den Autobahnen von 120 km/h, ein reduziertes Tempo und mehr Überholverbote auf zweispurigen Landstraßen sowie Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts reduzieren die Gefahr schwerer Unfälle und retten Menschenleben." (AG/TF/SP-X)