Nicht einmal mehr in China lassen sich Vans gut verkaufen. Einzig in Indien haben die ehemals so beliebten Familienautos eine Art Reservat.
Der Van ist weltweit auf dem Rückzug. In Europa sind die Neuzulassungszahlen der klassischen Familienautos seit 2017 von rund einer Million auf 220.000 Einheiten gesunken, wie aus Daten des Beratungsunternehmens Inovev hervorgeht. In China hat sich der Absatz im gleichen Zeitraum von 2 Millionen auf eine Million Einheiten halbiert. Noch stärker ist der Einbruch in den USA, wo die Nachfrage von 1,3 Millionen Fahrzeuge im Jahr auf zuletzt nur noch 250.000 abgenommen hat.
In Europa erreichte der Van-Boom 2006 seinen Höhepunkt mit 2,3 Millionen Einheiten. Trendsetter war 1984 der Renault Espace, der das Segment in Europa begründete. In der Folge kamen weitere Modelle, bis der Marktanteil der Fahrzeugklasse knapp 20 Jahre später auf 15 Prozent gewachsen war. So schnell wie der Aufstieg erfolgte, lief der Fall: 2013 lag der Marktanteil noch bei 10 Prozent, 2018 bei 5 Prozent und zuletzt bei nur noch 2 Prozent.
Weltweit einziger großer Wachstumsmarkt für den Van ist Indien: Dort ist der Absatz von einer Million Einheiten im Jahr 2017 auf rund 1,2 Million im vergangenen Jahr gestiegen. Das ist nahezu die Hälfte des weltweiten Van-Absatzes von zuletzt rund 3 Millionen Einheiten. Grund für das wahrscheinlich nachhaltige Aussterben des Vans ist das Aufkommen des SUVs. Die Crossover bieten einen ähnlichen Nutzwert, punkten aber mit deutlich modernerem Image und bulligerem Styling. (SP-X)