Winterkorn bekräftigt Allianz mit Porsche

VW-Hauptversammlung in Hamburg

Die Gerüchte um eine Übernahme von Porsche durch VW lässt Martin Winterkorn unkommentiert. Er verwies vielmehr auf die positiven Aspekte einer Allianz mit dem Sportagenbauer.

VW-Chef Martin Winterkorn hat inmitten neuer Spekulationen um die weitere Zusammenarbeit mit Porsche die Allianz mit dem Stuttgarter Sportwagenbauer bekräftigt. Auf der Volkswagen- Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg sagte Winterkorn: «Gemeinsam haben wir das Zeug, das Kraftzentrum der internationalen Automobilindustrie zu bilden.» Die Kooperation folge einer klaren wirtschaftlichen Logik.

Kein Statement zu Übernahmegerüchten

Volkswagen nahm zunächst keine Stellung zu einem Bericht der «Financial Times Deutschland», wonach VW in der Allianz mit Porsche jetzt die Vorherrschaft anstrebe. Nachdem Porsche wegen der steigenden Zinsen zunehmend Probleme bei der Finanzierung der Übernahme habe, erwäge Volkswagen jetzt, Porsche zu kaufen, schreibt das Blatt. Porsche hatte Anfang des Jahres die Mehrheit von knapp über 50 Prozent von Volkswagen übernommen und will diesen Anteil auf 75 Prozent steigern.

Winterkorn betonte in seiner Rede vor den Aktionären, gerade in der aktuellen Krise müsse VW noch wettbewerbsfähiger werden. Für 2009 sei mit steigenden Herausforderungen zu rechnen wegen der Finanzkrise. «2009 wird ein extremes, ein hartes Jahr auch für uns», sagte der VW-Chef. Dabei könne VW aber auf eine Reise von Instrumenten zurückgreifen, um die Produktion flexibel anzupassen. Das zahle sich jetzt aus. Wichtigstes Ziel sei es, die Stammbelegschaft an Bord zu halten, unterstrich der VW-Chef. Dabei sei viel Flexibilität von allen Seiten gefordert.

In der Krise dürfe aber auch nicht vergessen werden, sich weiterhin um die besten Köpfe zu bemühen, sagte Winterkorn. Deshalb werde VW an bisherigen Planungen festhalten und in diesem Jahr über 2800 Auszubildende und 2100 Hochschulabsolventen neu einstellen. Klar sei aber auch: «Die aktuelle Lage erfordert harte einschneidende Entscheidungen.» Dazu gehöre, dass die Verträge für viele Leiharbeiter nicht verlängert werden könnten. Das sei «schmerzhaft», aber das Instrument Leiharbeit sei ein wichtiger Baustein zur Anpassung der Produktion.

Absatzminus von 16 Prozent

Der Absatz des VW-Konzerns war in den ersten drei Monaten um fast 16 Prozent gesunken. Nur durch den Verkauf des brasilianischen Lkw- Geschäfts konnte das Unternehmen rote Zahlen vermeiden. Umsatz und Ergebnis gingen in der dramatischen weltweiten Branchenkrise im Vergleich zum Vergleichszeitraum kräftig zurück. Unterm Strich stand aber noch ein Gewinn von 243 Millionen Euro. Der Konzerngewinn brach damit um fast 74 Prozent ein. 2008 hatte VW nach Rekordzahlen bei Ergebnis, Umsatz und Absatz unterm Strich noch rund 4,7 Milliarden Euro Gewinn verbucht.

Winterkorn bekräftigte auf dem Aktionärstreffen erneut erneut die langfristigen Ziele für das Jahr 2018. Bis dahin will VW Toyota überholen und größter Autobauer der Welt werden. Aktuell stehe die gesamte Branche vor einer Jahrhundertprüfung. VW sei aber überzeugt, die Krise besser als die Konkurrenz überbestehen und Marktanteile hinzugewinnen zu können. «Ich bin mir sehr sicher: Der Volkswagen- Konzern wird zu den Gewinnern gehören», sagte Winterkorn. (dpa)

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