VW drängt mit Kleinwagen auf US-Markt

Bislang war der VW Golf für Volkswagen in Nordamerika das untere Ende der Fahnenstange. Doch da die PS-verliebten Amerikaner sich plötzlich für Kleinwagen interessieren, müssen die Wolfsburger reagieren.

Der Autokonzern Volkswagen fasst erstmals den Sprung auf den amerikanischen Automarkt mit Kleinwagen unterhalb des VW-Golf ins Auge. «Wir prüfen, mit kleineren Fahrzeugen als dem Golf auf den US-Markt vorzufahren«, sagte VW-Vorstandschef Martin Winterkorn dem »Handelsblatt« am Rande der Detroit Auto Show. »Ich werde diese Woche bei einem Treffen mit unseren 600 Händlern in den USA die Frage stellen: Braucht Ihr den VW Polo?» Auch der geplante Minibus Space Up aus der kommenden Familie der VW-Kleinstwagen könnte nach Worten Winterkorns in den USA einen Markt finden.

Immer mehr große Hersteller folgen dem Trend zu kleineren Fahrzeugen auf dem US-Markt. Erst Anfang der Woche hatte der US-Autobauer Ford angekündigt, den Nachfolger des Kleinwagens Fiesta, der in Europa und Asien noch dieses Jahr Debüt feiert, in einer Stufenheckvariante 2010 auch auf den amerikanischen Markt zu bringen. BMW feiert in Detroit die US-Premiere der kleinen 1er-Baureihe, der US-Autobauer General Motors (GM) schickt den Opel Astra unter dem Namen seiner US-Marke Saturn auf den US-Markt und auch Daimler geht mit dem Kleinstwagen Smart in diesen Tagen in den Vereinigten Staaten an den Start. Experten sehen angesichts von hohen Treibstoffkosten und einem wachsenden Umweltbewusstsein ein steigendes Marktpotenzial für Kleinwagen unter den PS-verliebten Amerikanern. Bereits im vergangenen Jahr zählte das Segment zu den wenigen Wachstumsbereichen im US-Automarkt. (dpa)

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