Der Absatz des VW-Konzerns ist im ersten Quartal um etwas mehr als elf Prozent zurückgegangen. Dennoch konnte der Weltmarktanteil ausgebaut werden.
Der Absatz des Volkswagen-Konzerns ist im ersten Quartal um 11,4 Prozent auf 1,39 Millionen Autos gesunken - der Gesamtmarkt schrumpfte zugleich aber um mehr als 20 Prozent. Der Konzern habe seinen Weltmarktanteil daher trotz der schweren Autokrise von 9,7 auf elf Prozent ausbauen können, berichtete der Wolfsburger Autobauer am Freitag. Konzernvertriebschef Detlef Wittig sagte: «Wir haben genau die Fahrzeuge im Portfolio, die vom Kunden nachgefragt werden.» Die Marke Volkswagen Pkw verkaufte im ersten Quartal 876 000 Einheiten, ein Minus von 4,8 Prozent.
Zuwachs durch Abwrackprämie
In Deutschland sorgte die Abwrackprämie nach den Worten von Wittig für einen kräftigen Zuwachs bei den Bestellungen. Im Zusammenhang mit der Förderung sei bis Ende März ein Auftragseingang von über 160 000 Autos verzeichnet worden. «Es ist das derzeit beste Programm zur Arbeitsplatzsicherung, zum Schutz der Umwelt und für die Kunden», sagte Wittig. Die Konzernmarken steigerten ihren Absatz in Deutschland um 4,5 Prozent auf 251 500 Fahrzeuge, die Kernmarke VW verkaufte in ihrem Heimatmarkt 131 000 Pkw - ein Plus von acht Prozent. Besonders gefragt waren die kleineren Modelle wie VW Fox und Polo, zudem der Tiguan, der Skoda Fabia, der Seat Ibiza und der Caddy von VW Nutzfahrzeuge.
Beim weltweiten Absatz könnte VW mit den jüngsten Zahlen seinem für 2018 avisierten Ziel nähergekommen sein, Toyota zu übertreffen und Weltmarktführer zu werden. Der japanische Hersteller hat zwar noch keine Zahlen veröffentlicht, aber Experten gehen von heftigen Absatzeinbrüchen von bis zu 50 Prozent aus. Damit kämen für das erste Quartal nur noch um die 1,2 Millionen Toyotas zusammen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte, VW profitiere von einem günstigen Länderportfolio. Toyota sei dagegen in den Ländern besonders stark, die jetzt von der Krise am stärksten betroffen seien - wie die USA und Japan. Langfristig werde aber entscheidend sein, wer das erfolgreichere Billigauto auf den Markt bringen werde.
Ziele bleiben
VW hält trotz der rückläufigen Konjunktur und der großen Unsicherheit an seinen gesteckten Zielen fest. «Wir werden im laufenden Jahr rund 60 neue Modelle, Produktaufwertungen und Nachfolger mit hocheffizienten, verbrauchsarmen Motoren auf den Markt bringen. Diese Modelloffensive macht uns sehr zuversichtlich, dass wir im Gesamtjahr wie geplant deutlich besser als der Wettbewerb abschneiden», sagte Wittig. In der kommenden Woche will der Konzern zur Hauptversammlung seine Zahlen fürs erste Quartal vorlegen.
Erfolgreich war VW im ersten Quartal vor allem in Russland, wo in einem um fast 40 Prozent rückläufigen Markt die Auslieferungen um 14 Prozent auf rund 25 800 Einheiten stiegen. Aber auch Südamerika lieferte gute Absatzzahlen ab. Im größten Markt Brasilien wuchs VW um 6,4 Prozent auf 157 300 Autos. In USA ging der Absatz erneut zurück - um 19,3 Prozent auf 58 300 Auslieferungen. Der Gesamtmarkt schrumpfte dort um 38,4 Prozent. In der Region Asien/Pazifik erreichte der VW- Konzern mit 318 200 Auslieferungen noch ein Plus von 2,9 Prozent. In China legte der Absatz um 6 Prozent auf 284 200 Autos zu. (dpa)