Überschwemmung bei Zulieferer: Porsche senkt Prognose

Überschwemmung bei Zulieferer: Porsche senkt Prognose
Ein Mitarbeiter des Porsche-Werks in Leipzig befestigt das Markenlogo. © dpa

Porsche muss für das laufende Jahr seine Prognose senken. Der Grund dafür ist eine Überschwemmung bei einem Zulieferer für Aluminium.

Der Sportwagenbauer Porsche hat wegen Überschwemmungsschäden bei einem Zulieferer von Aluminium seine Prognosen gesenkt. Beim Umsatz rechnet der zum VW-Konzern gehörende Autobauer im laufenden Jahr nur noch mit 39 bis 40 Milliarden Euro.

Bisher hatte das Porsche-Management um Chef Oliver Blume Erlöse von 40 bis 42 Milliarden eingeplant. Die operative Umsatzrendite soll nun bei 14 bis 15 Prozent liegen – bislang hatte Porsche 15 bis 17 Prozent angepeilt.

Kursverluste als Folge

Der im Dax notierten Aktie der Porsche AG brockte dies am Dienstag deutliche Kursverluste ein, sie gaben im frühen Handel um fast sieben Prozent nach. Damit wurden die Kursgewinne seit Anfang Juli fast vollständig zunichtegemacht. Die Überschwemmungsschäden seien ein unvorhersehbares Ereignis gewesen, das aber wohl kaum helfe, denn der neue Ausblick verfehle die Konsenserwartung deutlich, sagte ein Händler.

Die neuen Jahresziele für Umsatz und operative Ergebnismarge dürften die Konsensschätzung für letztere um 15 Prozent sinken lassen, schätzt dabei Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Aussagen zu den im weiteren Wochenverlauf anstehenden Quartalszahlen habe Porsche nicht gemacht. Es gebe auch keine Verbindung mit den möglichen Investitionen in das Autobatteriegeschäft des angeschlagenen Batterieherstellers Varta.

Produktionsstätte bei Zulieferer überflutet

Die Lieferengpässe seien Folge der Überflutung einer Produktionsstätte eines wichtigen europäischen Aluminiumlieferanten, teilte das Unternehmen in der Nacht mit. „Davon betroffen sind aus Aluminium gefertigte Karosseriebauteile, die in sämtlichen von Porsche hergestellten Fahrzeugbaureihen eingesetzt werden“, hieß es. „Trotz unverzüglich ergriffener Gegenmaßnahmen zeichnet sich ab, dass die drohenden Versorgungsengpässe zu Beeinträchtigungen der Produktion führen werden.“

„Diese werden voraussichtlich mehrere Wochen andauern und können möglicherweise zu Produktionsstillständen einzelner oder mehrerer Fahrzeugbaureihen führen“, so das Unternehmen. Es sei zu erwarten, dass die dadurch entstehenden Verzögerungen in der Produktion und bei der Auslieferung von Fahrzeugen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres nicht vollständig kompensiert werden können.

Halbjahresergebnis wird präsentiert

Die Porsche AG will an diesem Mittwoch die Zahlen für die ersten sechs Monaten veröffentlichen. Analysten waren bisher davon ausgegangen, dass Porsche die Ziele für 2024 trotz der aktuellen Probleme auf dem wichtigen chinesischen Markt erfüllen kann.
Die VW-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) bestätigte nach der Gewinnwarnung hingegen ihre Prognose für das laufende Jahr. 2024 werde das Konzernergebnis nach Steuern weiterhin in einer Bandbreite von 3,5 bis 5,5 Milliarden Euro liegen, teilte PSE in der Nacht zum Dienstag mit. Die Annahme einer Nettoverschuldung von 5,0 bis 5,5 Milliarden Euro bleibe ebenfalls bestehen. Die ebenfalls im Dax notierte Aktie gab am Morgen um mehr als zwei Prozent nach.

Die Porsche SE ist mit 12,5 Prozent unmittelbar an dem Sportwagenbauer beteiligt. Dazu kommt eine Beteiligung am Volkswagen-Konzern, der wiederum die Mehrheit an der Porsche AG hält. Das Ergebnis nach Steuern bei PSE wird maßgeblich beeinflusst von den beiden Kernbeteiligungen. (dpa)

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