Derzeit hat Skoda mit dem Enyaq nur ein einziges E-Modell im Angebot. Im kommenden Jahr folgt indes der Elroq. Mit ihm wird es eine Preisparität zum Verbrenner geben. Und wie geht es weiter?
Geht es um Skodas elektrische Modellvielfalt, fährt die tschechische Volkwagen-Tochter eher im hinteren Teilnehmerfeld. Kunden können lediglich zwischen dem Enyaq, ein SUV der Mittelklasse, und der davon abgeleiteten Variante Enyaq Coupé wählen.
Immerhin: Der Enyaq ist in Deutschland das zweiterfolgreichste E-Auto – nur knapp hinter dem Tesla Model Y. Skoda leitet derzeit seine Transformationsphase ein. In ihr werden den Verbrenner- und Hybridfahrzeugen mehr und mehr Elektromodelle (BEV) zur Seite gestellt. Schon in sechs Jahren sollen bis zu 70 Prozent der verkauften Skoda-Fahrzeuge in Europa Vollstromer sein. Die Tschechen dürfte dann über das vielseitigste Modellangebot ihrer Unternehmensgeschichte verfügen.
Modern Soild – neue Designsprache
Die Stromer sollen die Segmente „Small“, „Compact“, „Combi“ und „Space“ bedienen und der neuen Designsprache „Modern Solid“ folgen, wie sie bereits bei der SUV-Studie „Vision 7S“ zu sehen war. Schon im nächsten Jahr werden die beiden Enyaq-Modelle davon profitieren. Sie erhalten ein so umfangreiches Facelift, dass Skoda selbst vom „New Enyaq“ spricht.
Die E-Offensive leitet Anfang 2025 der erste komplette Neuzugang namens Elroq ein. Das 4,50 Meter lange SUV kommt ebenfalls im Modern-Solid-Design daher und ist zugleich das erste Modell, das die Wortmarke „Skoda“ auf der Haube tragen wird. Technisch besteht eine enge Verwandtschaft zum größeren Enyaq. Beide laufen auch zusammen in Mlada Boleslav vom Band. In der Einstiegsversion des Elroq wird eine 55-kWh-Batterie stecken, das Topmodell kommt auf 82 kWh und eine Reichweite von mehr als 560 Kilometern. Der Elroq startet bei 33.900 Euro kosten. Bezogen auf die Leistung und Größe ist er damit preislich durchaus vergleichbar mit einem Verbrennermodell, in diesem Fall dem Karoq. Letzteren wird der Elroq allerdings nicht ersetzen, zumindest vorerst nicht.
Fabia feiert Geburtstag
Gleiches Prinzip gilt auch beim Fabia. Der Kleinwagen fährt in vierter Generation, feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum und wurde bislang rund fünf Millionen Mal verkauft. Eine Erfolgsgeschichte, die Skoda nicht so einfach beendet. Gut möglich, dass der Fabia bis zirka 2030 weiterläuft, und damit gut vier Jahre parallel zum Epiq. Das vollelektrische, etwa 4,10 Meter kurze City-SUV wird 2026 auf die Straße kommen. Preis: um die 25.000 Euro. Als Basis dient eine adaptierte MEB-Architektur (MEB-Entry), die den Elektroantrieb nicht mehr hinten, sondern jetzt vorne hat.
Selbst im Segment unterhalb des Epiq könnte Skoda bezahlbare Elektromobilität unters Volk bringen, zu einem Einstiegspreis von weniger als 20.000 Euro. Der noch namenlose Mini-Stromer könnte 2028 debütieren und gilt als Schwestermodell der VW ID.1.
Auch Siebensitzer ist geplant
Am oberen Ende der Elektroskala fährt ab 2027 ein großes Siebensitzer-SUV, abgeleitet aus der Studie Vision 7S. Technisch bedient sich Skoda aus dem MEB-Evo-Baukasten und schafft somit gute Voraussetzungen für längere Reichweiten und höhere Ladeleistungen. Gleiches dürfte unter dem elektrischen Combi stecken, der voraussichtlich ebenfalls 2027 das Portfolio erweitern wird und als Strom-Pendant zum Octavia Combi gilt.
Auf Verbrenner-Ebene ordnet Skoda die Palette neu. Jüngst sind Superb und Kodiaq in neuer Generation eingeführt worden, laufen also bis ins nächste Jahrzehnt. Skodas absoluter Bestseller Octavia (jeder vierte Skoda trägt diesen Modellnamen), erhielt in diesem Frühjahr sein erstes Facelift und dürfte in aktueller Form und Technik noch sicher bis 2030, je nach Marktlage auch länger produziert werden. Auch der Kamiq bleibt als konventionelle Alternative zum Epiq dem Portfolio erhalten. Dies gilt ebenso für den Scala. Er und der Kamiq erhielten Anfang dieses Jahres eine Modellpflege. (SP-X)