Die VW-Tochter Skoda befindet sich unverändert auf Wachstumskurs. Im kommenden Jahr wird der tschechische Autobauer einen neuen Rekordabsatz erzielen, wie Vorstandschef Detlef Wittig sagte.
Von Frank Mertens
Der tschechische Autobauer Skoda eilt weiter von Rekord zu Rekord. «In den ersten zehn Monaten dieses Jahres konnten wir 460.000 Fahrzeuge absetzen», sagte Skoda-Chef Detlef Wittig bei der Vorstellung des aufgefrischten Superb im Schloss Vollrads in Oestrich-Winkel. Vor dem Hintergrund dieser Absatzzahlen rechnet Wittig für das laufende Geschäftsjahr mit deutlich mehr als 500.000 verkauften Skodas. «Weniger als 540.000 Exemplare dürften es nicht werden», sagte Wittig.
Neuer Rekordwert
Die VW-Tochter hatte allein im September 52.064 Fahrzeuge an die Kunden ausliefern können, soviel wie noch nie zuvor in der Firmengeschichte. Unter den angebotenen Fahrzeugen ist der Octavia mit 202.617 Einheiten das erfolgreichste Fahrzeug in der Modellpalette. Allein bei diesem Modell konnte ein Plus von über 18 Prozent zum Vorjahreszeitraum erzielt werden.
Vom jetzt aufgefrischten Flaggschiff der Modellreihe, dem Superb, konnte Skoda bislang 100.000 Fahrzeuge verkaufen. «Damit sind wir ausgesprochen zufrieden», sagte Wittig, der am Wochenende zusammen mit VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder den Grundstein für ein neues Werk im russischen Kaluga gelegt hatte. «Der Superb hat uns ein neues Marktsegment erschlossen. Mit der Auffrischung des Superb wollen wir den Erfolg dieses Autos fortschreiben», so der Skoda-Chef.
Neuer Kühlergrill für Superb
Der neue, alte Superb wurde für das Modelljahr 2007 mit einem markanteren Kühlergrill, den neuen Heckleuchten in C-Form sowie mit in die Außenspiegel integrierten Blinkern versehen. Wertiger präsentierte sich die Limousine auch im Innenraum, für den es neue Sitzbezüge und edlere Applikationen gibt.
So erfreulich wie die weltweite Entwicklung der Marke, ist auch das Deutschland-Geschäft der Tschechen. Für das laufende Jahr erwartet Geschäftsführer Alfred E. Rieck einen Marktanteil von 3,4 bis 3,5 Prozent. «Nach zehn erfolgreichen Jahren schließt sich für uns ein elftes an. Wir gehen derzeit von 114.000 bis 116.000 Fahrzeugen aus, die wir verkaufen werden», so Rieck.
Auf Markt anpassen
Mit Blick auf den zentral- und osteuropäischen Markt, auf dem Skoda in den ersten neun Monaten dieses Jahres fast 153.000 Fahrzeuge verkauft hat (ein Plus von 12,5 Prozent), setzt Wittig auf weitere Expansion. «Hier besteht ohne Frage für uns noch großes Potenzial.» Mit Blick auf die Bedürfnisse der Kunden auf Märkten wie in Russland, China oder beispielsweise Indien sagte der Skoda-Chef, dass hier bei den angebotenen Modellen durchaus mit anderen Strategien vorzugehen ist.
«Auf bestimmten Märkten müssen wir die Autos nicht unbedingt mit ESP oder einer besonders aufwendigen Lenkung anbieten. Auch spielen hier beispielsweise die Glasstärken der Scheiben nicht so eine Rolle wie bei uns», so Wittig. Ob Skoda sein Flaggschiff Superb - was durchaus Sinn machen würde - auch als Kombi anbieten wird, wollte Wittig nicht sagen. «Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf die Einführung des aufgefrischten Modells des Superb.»
