Ripplewood wieder im Rennen

Opel-Übernahme

Das Tauziehen um eine Übernahme des Autobauers Opel geht weiter. Nun darf sich auch wieder der Finanzinvestor Ripplewood Chancen auf einen Einstieg beim Rüsselsheimer Autobauer machen.

Der insolvente US-Autobauer General Motors (GM) könnte einem Zeitungsbericht zufolge noch in dieser Woche mit einem möglichen Opel-Investor eine Vereinbarung unterzeichnen. GM nehme ein nachgebessertes Angebot vom europäischen Tochterunternehmen des US-Finanzinvestors Ripplewood, RHJ International, sehr ernst, zitierte die Financial Times (FT/Dienstag) eine mit der Situation vertraute Person. Eine Vereinbarung («memorandum of understanding») könne in den nächsten Tagen geschlossen werden.

GM will zwei feste Angebote

General Motors sei sehr daran interessiert, dass zwei feste Angebote vorliegen, damit zwischen beiden gewählt werden könne, sagte die Person weiter. RHJ International habe nun vor allem der Frage des Arbeitsplatzabbaus mehr Beachtung geschenkt. Auch der chinesische Autobauer Beijing Automotive Industry Corp. (BAIC) könnte bald ein überarbeitetes Angebot einreichen, schreibt das Blatt. Nach wie vor stehe der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna mit seinen russischen Partnern jedoch an erster Stelle und könnte am ehesten einen verbindliche Vereinbarung mit GM treffen. Die Verhandlungen stockten jedoch, weil man sich über den künftigen Zugang zur GM-Technologie uneinig sei. Magna will mit dem russischen Autobauer GAZ und der staatlichen Sberbank künftig in Russland auf Opel-Technologie basierende Autos bauen.

Um den Verkauf an einen Investor vorzubereiten, befindet sich Opel derzeit zu 65 Prozent im Besitz einer Treuhandgesellschaft, 35 Prozent hält die bisherige Mutter GM. Der Vorsitzende des Treuhandbeirats, Fred Irwin, hatte GM am Montag aufgefordert, sich alle ernsthaften Investoren anzuschauen und mit ihnen gleichberechtigt zu sprechen. ´

Ein frühzeitiger Zuschlag für einen Interessenten schmälere den Verhandlungsspielraum und sei deshalb schlecht für den Verkäufer und die Opel-Mitarbeiter. General Motors habe seine Bücher mehreren Interessenten geöffnet, damit sie einen Geschäftsplan entwickeln könnten, erläuterte Irwin. Wie lange die Buchprüfung dauern werde und wann es zu einer Entscheidung kommen könnte, ließ Irwin offen. Er hoffe aber auf eine Lösung innerhalb seiner sechsmonatigen Amtszeit, die vor einem Monat begann. (dpa-AFX)

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