Renault forciert mit «Revolution» Konzernumbau

Trennung von Elektro- und Verbrennergeschäft

Renault forciert mit «Revolution» Konzernumbau
Konzernchef Luca de Meo (l.) und Renault-Markenchef Fabrice Cambolive (r.) auf dem Pariser Autosalon. © Mertens

Renault forciert seinen Konzernumbau und beginnt die dritte Phase seines Strategieplans „Renaulution“. Dazu gehört eine Trennung zwischen Elektro- und Verbrennergeschäft.

Wie der französische Autobauer am Dienstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte, wolle man seine Geschäftsbereiche auf fünf Bereiche aufspalten. Die Elektro- und Software-Sparte soll „Ampere“heißen und im zweiten Halbjahr kommenden Jahres den Börsengang anstreben.

Daneben wird es mit „Mobilize“ eine Einheit für Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen geben. Daneben werden Geschäftsbereiche für die Kreislaufwirtschaft („The Future is Neutral“), die Entwicklung von emissionsarmen Verbrennungs- und Hybridfahrzeugen („Power) für die Marken Renault und Dacia und eine für eine rennsportliche Sportwagenmarke („Alpine“) geschaffen. Für den geplanten Börsengang von „Ampere“ hat sich Renault mit dem Chipproduzenten Qualcomm Technologies einen starken Partner an Bord geholt, will aber die Mehrheit behalten.

Marge von zehn Prozent angepeilt

Mit diesen Maßnahmen will Konzernchef Luca de Meo die operative Gewinnmarge bis 2030 auf über zehn Prozent steigern. Für dieses Jahr plant der Autobauer gut fünf Prozent ein. Geplant ist bis 2025 zudem eine Steigerung der Marge auf mehr als acht Prozent. An die Aktionäre sollen ab dem kommenden Jahr auch wieder Dividenden ausgezahlt werden.

Endlich mal kein SUV, sondern ein kleines E-Auto: der Prototyp des R5.Marktstart soll 2024 sein. Foto: Mertens

Wie Renault ebenfalls am Dienstag mitteilte, wolle man sich bei der Herstellung von Verbrenner- und Hybridantrieben mit Geely zusammentun. Dazu habe man mit dem chinesischen Unternehmen eine Rahmenvereinbarung geschlossen. Beiden Partner sollen jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten. Das neue Unternehmen soll dabei 17 Motorenwerke auf drei Kontinenten betreiben, 19.000 Mitarbeiter beschäftigen und 130 Länder und Regionen beliefern. Jährlich ist geplant, über fünf Millionen Verbrennungs-, Hybrid- und Plug-in-Hybrid sowie Getriebe zu produzieren. Es sein geplant, dass das neue Unternehmen vom ersten Tag weltweit einen Umsatz von 15 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Auf Wandel einstellen

„Die heutigen Ankündigungen sind ein neues Zeichen für die Entschlossenheit der Renault Group, das Unternehmen auf die künftigen Herausforderungen und Chancen vorzubereiten, die sich aus dem Wandel unserer Branche ergeben“, sagte de Meo. „Nachdem wir einen der schnellsten Sanierungspläne umgesetzt und das Unternehmen durch die Entwicklung des besten Produktportfolios seit Jahrzehnten auf Wachstum vorbereitet haben, wollen wir uns schneller und stärker als der Wettbewerb in den neuen automobilen Wertschöpfungsketten positionieren: EV, Software, neue Mobilität und Kreislaufwirtschaft.“

Die nun von Renault vorgestellten Pläne sind Teil des im vergangenen Jahres vorgestellten Strategieplanes „Renaulution“. Nach den Phasen „Resurrection“ und „Renovation“ folgt mit „Revolution“ das nächste Kapitel.

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