Renault-Chef de Meo: Haben das beste Line-Up seit 30 Jahren

Renault-Chef de Meo: Haben das beste Line-Up seit 30 Jahren
Renault-Chef Luca de Meo auf dem Pariser Autosalon mit dem neuen Twingo. © Mertens

Renault stellt auf dem Autosalon Paris seine nächsten Elektromodelle vor. Mit dem Renault 4 E-Tech Electric setzen die Franzosen wie bereits beim R 5 auf den Retro-Charme frühere Modelle.

Luca de Meo betrat am Montag sichtlich zufrieden die Bühne in Halle 6 des Pariser Messegeländes am Port de Versailles. Hier findet noch bis zum kommenden Sonntag die 90. Auflage des Mondial de l´Áuto statt.

Der Renault-Chef hatte dabei gleich doppelten Grund zur Freude. Zum einen kann er sich als Präsident des europäischen Herstellerverbandes ACEA über den wiedererstarkten Auftritt des Pariser Autosalons freuen, zum anderen kann der Italiener zusammen mit Markenchef Fabrice Cambolive mit dem Renault 4 und dem Twingo seine nächsten E-Autos im Portfolio präsentieren.

Bestes Line-Up seit 30 Jahren

„Wir können unseren Kunden nun das beste Line-Up der Gruppe in den zurückliegenden 30 Jahren präsentieren“, stellte Luca de Meo zufrieden fest. „Wir sind zurück in der Champions League“, sagte der Italiener, der nun seit vier Jahren an der Spitze der Renault Group steht. In dieser Zeit hat de Meo den Konzern aus den tiefroten Zahlen zurück in die Erfolgsspur geführt.

So langsam zeigt sich auch bei den Modellen, was der Italiener mit der 2021 ausgegebenen Strategie „Renaulution“ auf den Weg gebracht hat. Da sind beispielsweise Modelle wie der Megane, der Austral oder auch der Scenic, der zum „Auto des Jahres 2024“ gewählt wurde. Zufrieden zeigte sich de Meo aber auch mit der Entwicklung der Marken Alpine und Dacia. Die Renault-Tochter präsentierte in Paris den Bigster, das erste C-Segment-Fahrzeug von Dacia. Es wird unter 25.000 Euro kosten und wird kommendes Jahr auf den Markt kommen.

Gleiche DNA wie R5

Der Renault 4 wird eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer haben. Foto: Mertens

Dann kommt auch der Renault 4, den Markenchef Cambolive zusammen mit Designchef Gilles Vidal vorstellte. Mit dem R4 setzen die Franzosen die Reaktivierung ihrer Traditionsmodelle fort. Den Auftakt machte der Renault 5 E-Tech, von dem die ersten Autos in diesen Wochen an Kunden ausgeliefert werden. „Er kommt sehr gut an, insbesondere bei den Kunden in Frankreich“, so Cambolive. „Der R4 trägt die gleiche DNA wie der R5“, so Designer Vidal. „Die Wiederbelebung des Renault 4 als vielseitiges Elektroauto mit funktionalem, hochmodernem Design war eine von Leidenschaft und Emotionen angetriebene Entscheidung“, sagte ´Vidal weiter und fügte hinzu: „Er hat alles, was das Original ausmachte, wie zum Beispiel einen unverwechselbaren Karosseriestil. Gleichzeitig ist er ein mutiges, stilvolles Stadtauto mit modernem Design und einer Reihe von hochwertigen Hightech-Details.“

Wie der R5 ist auch der R4 auf der sogenannten AmpR-Small-Plattform unterwegs ist. Wie beim R5 ist auch der R4 mit dem gleichen Batterieangebot unterwegs. Sprich: der 52 kWh Akku ist gut für eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer. Mit Fahrzeugen wie dem R5, R4 und dem Twingo (er kommt 2026 und soll 20.000 Euro kosten) will man die E-Mobilität in die Breite bringen. „Mit dem R4 wollen wir nicht nur Kunden ansprechen, die den R4 bereits kannten, sondern gerade auch die Jüngeren“, sagte Vidal.

Wichtige Rolle von Vollhybriden

Auch wenn Renault sein E-Angebot im hohen Tempo ausbaut, zeigen sich die Franzosen technologieoffen. Sie Setzen zur Reduktion der CO2-Emissionen und zur Erreichung der ab 2025 verschärften CO2-Flottengrenzwerte auf den Vollhybriden. Der biete gleich drei wichtige Vorteile, so Cambolive. So weist er nicht nur einen geringen Verbrauch und damit geringe CO2-Werte auf, sondern führe die Kundschaft auch an die E-Mobilität heran, erklärte der Markenchef.

Wer sich für einen R4 entscheidet, der sich in seiner 30-jährigen Geschichte weltweit übrigens mehr als 8 Millionen Mal verkauft hat, tut dies bewusst. Er will ein Auto, dass sich wie der damalige R 4 vielfältig einsetzen lässt – und auch als Freizeitgefährt taugt. So lässt sich bei umgelegter Rückbank und umgelegten Beifahrersitz beispielsweise auch ein Sufrboard im Innenraum verstauen. Der Kofferraum hat übrigens ein Volumen von 420 Litern. Renault lobt dabei die niedrige Ladekante und den flach umklappbaren Beifahrersitz.

Wenig Platz im Fond

Mit seiner Traktionskontrolle Extended Grip und der erhöhten Bodenfreiheit sollen auch Abstecher abseits befestigter Straßen möglich sein. Dass der R4 indes über einen großzügig bemessenen Innenraum verfügt, wie es Renault in seiner Pressemitteilung schreibt, ist eine beschönigende Beschreibung des wirklich vorhandenen Platz. Ja, Fahrer und Beifahrer brauchen sich nicht beklagen, doch Personen mit einer Körpergröße von 1,90 Meter können im Fond kaum sitzen, schon gar nicht bequem. Der Kopf stößt schlicht an den Dachhimmel.

Der Renault 4 E-Tech wird bereits 2025 seinen Marktstart feiern. Foto: Mertens

Der R 4 lässt sich übrigens auch mit einem zu öffnendem Faltdach ordern.Geladen werden kann der Renault 4 übrigens mit einer Leistung von 100 kW, an einer Wallbox sind bis zu 11 kW möglich – und das mit dem 11 kW Wechselstrom-Ladegerät sogar bidirektional. Damit ist dann Vehicle-to-Load (V2L) und Vehicle-to-Grid (V2G) möglich. Der Renault 4 E-Tech, darauf legen die Franzosen Wert, ist ein europäisches Auto. Montiert wird es in Maubeuge, der Motor kommt aus Cleon und die Batterie ab dem kommenden Frühjahr aus Douai. 75 Prozent der Zulieferer kommen übrigens aus einem Umkreis von 300 Kilometer um den Electric-City-Standort von Renault. Ein Aspekt, der auf die Nachhaltigkeit des Stromers einzahlt. So wird der Renault 4 fast zu 90 Prozent recycelbar sein.

Und, wie schaut der Preis aus? Dazu ließen sich die Franzosen am Montag nichts entlocken. Eines ist jedoch klar. Der Renault 4 E-Tech wird teurer sein als der Renault 5 – und dessen Preis beginnt mit großem Akku bei 32.900 Euro.

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