Der schwedisch-chinesische Elektroautobauer Polestar wechselt seinen CEO aus. Michael Lohscheller übernimmt das Amt von Thomas Ingenlath zum 1. Oktober.
Der Elektroautobauer Polestar bekommt einen neuen CEO. Zum 1. Oktober übernimmt Michael Lohscheller das Amt von Thomas Ingenlath, der das Unternehmen seit 2017 leitete. Zuvor war der Manager Designchef bei Volvo. Ingenlath tritt vom seinem Amt zum 1. Oktober zurück, wie es in einer Mitteilung von Polestar vom Mittwoch heißt.
Der schwedisch-chinesische Hersteller befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation. Polestar schrieb im zurückliegenden Jahr einen Verlust von fast 1,5 Milliarden Euro, der Absatz schwächelt. In 2023 wurden weltweit gerade einmal 54.626 Fahrzeug abgesetzt.
Michael Lohscheller soll es nun richten. Zu seiner Zeit als Chef des Autobauers Opel hatte sich der Manager als Sanierer profiliert. Zuletzt hatte Lohscheller kurze Zeit beim vietnamesischen Autobauer VinFast und beim US-Lkw-Bauer Nikola gearbeitet. Bis zu seiner Ernennung als CEO von Polestar leitete Lohscheller ebenso kurzzeitig den Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Große Erwartung an Lohscheller
„Michael Lohscheller ist die ideale Persönlichkeit, um Polestar in eine neue Ära zu führen“, sagte Winfried Vahland, Vorstandsvorsitzender von Polestar. Mit seinen tiefgreifenden Branchenkenntnissen soll er die Stärkung der globalen Marktpräsenz von Polestar vorantreiben. „Geely engagiert sich weiterhin stark für den Erfolg von Polestar, und mit Michael Lohscheller an der Spitze, unterstützt von einem dynamischen Führungsteam, sind wir optimal aufgestellt für weitere Innovationen und stetigen Wachstum“, führte Vahland aus.
Lohscheller bezeichnete Polestar „als eine der begehrtesten und innovativsten Marken im Bereich der Elektrofahrzeuge“. Er freue sich darauf, die weitere Entwicklung der Marke zu beschleunigen.
Vahland dankt Ingenlath
Vahland sprach Ingenlath seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. Er habe „Polestar maßgeblich zu der innovativen und zukunftsorientierten Marke gemacht, die sie heute ist. Er hat die Umwandlung von einer Volvo-Performance-Division in eine globale Premium-Elektrofahrzeugmarke mit einem herausragenden Fokus auf Design, Performance und Premium-Qualitäten verantwortet. Wir sind ihm für seine Leitung zu tiefstem Dank verpflichtet“.
Ingenlath zeigte sich stolz, was ihm und seinem Team in den zurückliegenden Jahren gelungen sei: „ Wir hatten die Vision einer elektrischen Premiummarke, die Performance und Design in den Mittelpunkt stellt. Und wir haben es geschafft. Der Traum wurde Wirklichkeit: Polestar ist die einzige echte globale Premium-Elektromarke, wir haben gerade den Polestar 3 und 4 auf den Markt gebracht, wir produzieren auf zwei Kontinenten.“ Seinem Nachfolger und dem Team wünschte er das „Beste für das nächste Kapitel von Polestar.“
Rücktritt als VDIK-Präsident
Mit der Ernennung zum Polestar-CEO tritt Lohscheller zugleich als Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller zurück. Seine Position dort wird übergangsweise von Toyota-Deutschlandchef André Schmidt übernommen.
„Die Entscheidung als globaler CEO für Polestar zu arbeiten, bedeutet für mich eine interessante neue Aufgabe, die sich aber leider nicht mit der Funktion als VDIK-Präsident in Einklang bringen lässt. Es war mir eine große Ehre und ein Privileg, den VDIK und die internationalen Kraftfahrzeughersteller vertreten und begleiten zu dürfen“, so Lohscheller.