Pischetsrieder kein Gottschalk-Nachfolger

Der Verband der Automobilindustrie will nicht lange kopflos agieren. Nach der Absage von Helmut Panke wurde ein weiterer ehemaliger Vorstand von der Liste der möglichen Nachfolger von Bernd Gottschalk entfernt.

Das Vakuum an der Spitze des Verbands der Automobilindustrie (VDA) soll nach dem Rückzug von Präsident Bernd Gottschalk möglichst schnell gefüllt werden. Nach einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» kommt der Wunschkandidat von BMW. Alle drei Vize-Präsidenten sähen im ehemaligen BMW-Chef Helmut Panke die Idealbesetzung, hieß es. Doch die Wünsche werden sich nicht erfüllen. Panke steht nicht als neuer Chef des deutschen Autoverbands VDA zur Verfügung. Panke habe andere Pläne, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Branchenkreisen.

Pischetsrieder nicht im Kandidatenkreis

Als Interims-Lösung wird auch der frühere Mercedes-Chef Jürgen Hubbert gehandelt. Gegen ihn sprich jedoch sein fortgeschrittenes Alter - Hubbert wird in diesem Jahr 68 Jahre alt. Von der Liste der Nachfolger gestrichen wurde Bernd Pischetsrieder.

Wie es am Montag hieß, gebe es beim (VDA) die Übereinkunft, dass kein Manager aus der früheren «ersten Reihe» VDA- Chef werden solle. Zudem solle zwischen einer Kandidatur als VDA-Chef sowie dem Abschied von dem früheren Top-Posten ein Zeitraum von etwa zwei Jahren liegen. Pischetsrieder war erst zu Jahresanfang von Martin Winterkorn an der VW-Konzernspitze abgelöst worden. ein weiterer ehemalige Vorstandschef.

Massive Kritik von Herstellern

Gottschalk hatte am Samstag überraschend seinen Rücktritt als VDA-Präsident erklärt. Der 63-Jährige stand seit 1996 an der Spitze der Organisation, die die Interessen von mehr als 500 Unternehmen der Automobilbranche vertritt. Im letzten Jahr war er erst wiedergewählt worden. Hintergrund des Rücktritts, auf den die deutschen Autohersteller betont zurückhaltend reagierten, war offenbar die Diskussion um den Klimaschutz.

Massiv kritisiert wurde dem Vernehmen nach auch, dass Gottschalk beim Polit-Talk «Sabine Christiansen» am 18. Februar nicht selbst anwesend war, sondern sich vom Volkswirt des VDA vertreten ließ. Insbesondere der Porsche -Vorstandsvorsitzende Wendelin Wiedeking griff Gottschalk intern massiv an. Porsche wäre von einer möglichen CO2-Obergrenze pro Fahrzeug, wie sie derzeit in der EU diskutiert wird, am härtesten betroffen.

Keine Beiträge vorhanden