Opel-Rettung hängt an Chevrolet in Russland

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Magna verknüpft die Zukunft der Marke Opel mit einem Erfolg in Russland. Ein Analyst nannte den Businessplan des Investors «sehr ambitioniert».

Das Schicksal des Autobauers Opel ist laut einem Bericht des «Handelsblatts» eng mit der GM-Marke Chevrolet verbunden. Das gehe aus dem aktualisierten Businessplan hervor, den der momentan wahrscheinlichste Opel-Investor Magna der Bundesregierung vorgelegt habe, berichtet das «Handelsblatt» (Freitagausgabe). Demnach strebe Magna gemeinsam mit der russischen Sberbank die komplette Übernahme von Chevrolet in Russland an. Die GM-Marke ist die Nummer drei auf dem russischen Markt. GM verkauft nach Angaben des Opel-Betriebsrats jährlich rund 450.000 Chevrolets in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).

Kapazitäten von 700.000 Autos geplant

«Unser derzeitiges Konzept sieht vor, dass New Opel bis auf weiteres das Exklusivrecht haben wird, die Marke Chevrolet in Russland zu produzieren und zu vertreiben», heiße es in dem Magna-Papier, das der Zeitung vorliege. Bis 2014 wolle Magna 350.000 Chevrolets und 200.000 Opel pro Jahr in Russland verkaufen. Gemeinsam mit dem russischen Hersteller GAZ, der in das Konzept einbezogen werden solle, seien Produktionskapazitäten von 700.000 Autos in Russland geplant. Das entspräche fast der Hälfte des gesamten «New- Opel»-Absatzes, den Magna für 2014 geplant hat.

«Magnas Prognose erscheint uns sehr ambitioniert», sagte dagegen Tim Urquhart, Analyst des Marktforschers Global Insight, der Zeitung. Urquhart gehe davon aus, dass die Prognose um mindestens 30 Prozent über den erreichbaren Zielen liege. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass GM sein erfolgreiches Russland-Geschäft an New-Opel abtreten werde.

Geschäft «obendrauf»

Der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz sagte, das angestrebte Exklusivrecht für Chevrolet in Russland «werde sicher einer der wichtigsten Deals sein». Magna verhandele darüber gerade mit GM, die Gespräche seien aber sicher «nicht ohne». Franz erklärte jedoch, dass die Zukunft Opels nicht vom Erfolg dieser Verhandlungen abhänge: «Es wäre einfach ein Geschäft auf das kalkulierte Geschäftsmodell «obendrauf». Es wäre natürlich toll, wenn wir die 450.000 Einheiten Chevrolet für die GUS-Staaten in dieses Business mit reinbekommen könnten.»

General Motors steht seit vergangener Woche unter Gläubigerschutz. Ein Sprecher von Opel habe die Verhandlungen zwischen GM und Magna nicht kommentieren wollen. (dpa)

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