Ford kappt Gewinnerwartung – auch wegen Elektrosparte

US-Autobauer mit Problemen

Ford kappt Gewinnerwartung –  auch wegen Elektrosparte
Ford fährt aktuell Quartal für Quartal hohe Verluste in seiner Elektroauto-Sparte ein. © dpa

Rückrufe, Lieferprobleme, Inflation, Verluste mit der Elektrosparte:: Der US-Autobauer Ford musste seine Gewinnerwartungen angesichts vielfältiger Probleme kappen.

Der US-Autobauer Ford hat wegen teurer Rückrufe und Lieferproblemen unter anderem infolge von Hurrikanen seinen Gewinnausblick gekappt. Vor Sondereffekten sowie Zinsen und Steuern dürfte das Ergebnis im Gesamtjahr auf rund 10 Milliarden US-Dollar (9,3 Mrd Euro) hinauslaufen, räumte Finanzchef John Lawler ein. Bisher standen 10 bis 12 Milliarden im Plan des Managements.

Lawler verwies auf weiterhin hohe Ausgaben für Garantiereparaturen sowie auf Inflationsdruck in der Türkei, durch den dort produzierte Fahrzeuge in Europa teurer würden. Die Aktie sackte nach den Nachrichten vom Vorabend am Dienstag im vorbörslichen US-Handel um 6 Prozent ab.

Aktie im Minus

Das Papier hat im bisherigen Jahresverlauf im Haupthandel bislang ein Kursminus von knapp 7 Prozent eingefahren. Dabei sah es lange gut aus – doch ein Kurssturz im Juli machte die Bilanz zunichte. Die teuren Qualitätsprobleme trugen auch da schon zur Enttäuschung bei. Ford hat seit Längerem mit hohen Gewährleistungskosten zu kämpfen.

Vor allem bei den beiden Gewinnbringern, der Verbrenner-Pkw-Sparte „Ford Blue“, und bei den leichten Nutzfahrzeugen „Ford Pro“, geht Lawler nun von weniger Gewinn aus als bisher. Dass die weiterhin tief in den roten Zahlen steckende Elektroautosparte „Ford Model e“ nun ein bisschen weniger Verlust machen dürfte als bisher veranschlagt, half angesichts dessen nur wenig.

Verlust mit Elektrosparte

Ford schreibt weiterhin tiefrote Zahlen im Geschäft mit Elektroautos. Im abgelaufenen dritten Quartal fuhr die Sparte einen operativen Verlust von gut 1,1 Milliarden Dollar ein. Bei Autos mit Verbrennermotor verbuchte Ford dagegen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 1,6 Milliarden Dollar und weitere 1,8 Milliarden bei Nutzfahrzeugen.

Finanzchef Lawler verwies am Montag nach US-Börsenschluss darauf, dass Ford in diesem Jahr die Kosten der Elektroauto-Sparte um eine Milliarde Dollar senken werde. Und bei der Entwicklung neuer Elektro-Modelle achte der Hersteller darauf, dass die Ausgaben auf dem Niveau der günstigsten Konkurrenten liegen. Es sei ein harter Markt, in dem Kosten eine entscheidende Rolle spielten, sagte er im TV-Sender CNBC. Der Umsatz von Ford stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 5,5 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 892 Millionen Dollar – rund ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. (dpa)

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