Fiat will Europas Nummer 1 werden

Opel

Der italienische Hersteller kündigt für die gemeinsame Zeit mit Opel große Pläne an. Dabei könnte allerdings Opels Teilewerk in Kaiserslautern auf der Strecke bleiben.

Fiat will bei einer Übernahme des deutschen Autobauers Opel alle deutschen Endmontagewerke sowie die Marke Opel erhalten. Das teilte Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Montag nach einem Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne in Berlin mit. Es gebe allerdings weltweit Konsolidierungsbedarf. In Deutschland könnte davon Opels Fahrzeugteile-Werk Kaiserslautern betroffen sein. Die drei Endmontagewerke von Opel sind Rüsselsheim, Eisenach und Bochum. Fiat will in Europa größter Autobauer werden und zusammen mit dem US-Konzern Chrysler zur weltweiten Nummer zwei aufzusteigen.

«Überbrückungsbedarf»

Fiat wolle ohne eigene Schulden bei Opel einsteigen und dafür eine entsprechende Konstruktion schaffen. Der «finanzielle Überbrückungsbedarf» würde sich dann aus den Schulden von der Opel- Mutter General Motors (GM) und aus den Pensionsverbindlichkeiten von GM ergeben. Dieser werde nach Schätzungen von Fiat europaweit auf fünf bis sieben Milliarden veranschlagt. Hier könnten staatliche Garantien oder Bürgschaften ins Spiel kommen. Wie groß der Anteil Deutschlands bei einer solchen Lösung werden könnte, sei noch offen.

Weitere Prüfungen

Guttenberg sprach von einem «interessanten Konzept.» Dies müsse aber auf Herz und Nieren geprüft werden. Auch andere Optionen müssten abgeklopft werden. Es gehe um langfristige Lösungen. Dies sei auch Ziel von Fiat. Guttenberg warnte, Investoren durch Vorfestlegungen zu verprellen. Er kündigte an, auch Details des österreichisch-kanadischen Autozulieferers Magna prüfen zu wollen. (dpa)

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