Die Politik müsse die Entwicklung neuer Biokraftstoffe der zweiten Generation stärker als bisher unterstützen. Das forderte VW-Chef Bernd Pischetsrieder in Berlin.
Der Autobauer Volkswagen hat die Politik aufgefordert, die Entwicklung neuer Biokraftstoffe stärker als bisher zu unterstützen. Die so genannten Biokraftstoffe der zweiten Generation müssten bevorzugt gefördert werden, sagte VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder am Donnerstag bei einem Workshop zu Biokraftstoffen in Berlin. Die Industrie brauche Planungs- und Investitionssicherheit. Es komme darauf an, langfristige «Fehlverteilungen» knapper Haushaltsmittel zu verhindern.
Höhere CO2-Effizienz
Die Investitionsmittel müssten auf die Biokraftstoffe mit der höchsten CO2-Effizienz fokussiert werden - dies seien die Biokraftstoffe der zweiten Generation. Dazu zählen Biomasse und Zellulose-Ethanol. Die neuen Biokraftstoffe könnten den CO2-Ausstoß substanziell verringern und einen erheblichen Anteil von Kraftstoffen aus herkömmlichen fossilen Quellen dauerhaft ersetzen. Die Rohstoffe der neuen Biokraftstoffe konkurrierten zudem nicht mit der Nahrungsmittelproduktion.
Da es bislang keine Alternativen gegeben habe, seien in Europa in erster Linie Biokraftstoffe der ersten Generation - Biodiesel aus Raps und Ethanol aus Weizen oder Zuckerrüben - eingeführt worden, sagte Pischetsrieder. Nun gebe es aber Alternativen. «Bio ist nicht gleich Bio.»
Wie der VW-Chef sagte, könnten sich die neuen Biokraftstoffe nur über ein «nachhaltiges und ganzheitliches Steuermodell» im Markt etablieren. Dieses müsse «marktwirtschaftlich orientierte Anreize» bieten, etwa die CO2-Effizienz.
