Elektroautobauer Tesla überrascht mit höherem Gewinn

Elektroautobauer Tesla überrascht mit höherem Gewinn
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump (l.) wird von Elon Musk im Wahlkampf unterstützt. © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Tesla hat im dritten Quartal mehr Gewinn eingefahren als erwartet. Dabei profitierte der E-Autobauer auch vom Verkauf mit CO2-Zertifikaten. Unterdessen wurde Tesla-Chef Musk von Justizministerium verwarnt.

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat im vergangenen Quartal mehr verdient als von der Wall Street erwartet. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als neun Prozent hoch.

Beim Umsatz verfehlte Tesla knapp die Analysten-Prognosen. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um acht Prozent auf knapp 25,2 Milliarden Dollar. Am Markt waren im Schnitt rund 25,4 Milliarden Dollar erwartet worden. Dabei spielte auch das Geld eine Rolle, das Tesla mit dem Verkauf von CO2-Zertifikaten an Autobauer mit Verbrennungsmotoren einnimmt. Im reinen Autogeschäft stieg der Umsatz um zwei Prozent auf gut 20 Milliarden Dollar.

Unterm Strich stieg der Tesla-Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent auf rund 2,17 Milliarden Dollar. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie waren es 72 US-Cent – während Analysten nur mit 58 US-Cent gerechnet hatten.

Warnung vom Justizministerium

Tesla steigerte die Auslieferungen im vergangenen Quartal um sechs Prozent auf knapp 463.000 Fahrzeuge. Den Löwenanteil davon machten mit rund 440.000 Wagen die günstigeren Modelle 3 und Y aus. Allerdings folge der neue Elektro-Pickup «Cybertruck» ihnen nun auf dem dritten Platz in der Rangliste der in den USA verkauften Elektrofahrzeuge, teilte Tesla ohne eine konkrete Absatzzahl mit.

Unterdessen wurd Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk laut Medienberichten vom US-Justizministerium wegen seiner Millionen-Geschenke an Wähler gewarnt. Musks Organisation «America PAC» sei darauf hingewiesen worden, dass die Aktion möglicherweise gegen US-Wahlrecht verstoße, berichteten die TV-Sender CNN und NBC unter Berufung auf informierte Personen. Das Justizministerium wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.

Täglich eine Millon US-Dollar bis zur Wahl

Musk hatte am Wochenende angekündigt, bis zur Wahl täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten zu vergeben. Die Aktion richtet sich an registrierte Wählerinnen und Wähler, die eine Petition unterzeichnen. Darin geht es um «die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen» – sie wurde von Musks Organisation «America PAC» ins Leben gerufen. Diese unterstützt den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

Laut US-Wahlrecht ist es verboten, Bürgern Geld dafür zu zahlen, dass sie abstimmen oder sich dafür registrieren. Nach Musks Worten soll das Millionen-Geschenk der Petition mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Kritiker der Aktion wie Rechtsprofessor Rick Hasen von der University of California in Los Angeles sehen allerdings ein Problem darin, dass nur registrierte Wähler teilnehmen können. Man könne dies so interpretieren, dass die Gabe des Gelds einen Anreiz zur Registrierung schaffe, argumentierte Hasen. Am Montag rief eine Gruppe ehemaliger Staatsanwälte und Regierungsbeamter das Justizministerium der «Washington Post» zufolge auf, die Aktion zu untersuchen.

Die ersten Millionen-Schecks übergab Musk am Wochenende im hart umkämpften Pennsylvania. Der Bundesstaat könnte besonders wichtig sein, weil er 19 Wahlleute stellt. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten.

Unterstützer von Trump

Musk unterstützt Trump schon länger finanziell mit Millionenspenden. Trump hatte zuletzt angedeutet, dass der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla im Falle seines Wahlsiegs an die Spitze eines Gremiums zur Überprüfung der US-Finanzen gesetzt werden könnte. Musk solle die Regierungsausgaben kürzen, sagte Trump.

Der Milliardär beschwert sich oft über angeblich zu hohe Anforderungen von Behörden an Tesla und die ebenfalls von ihm geführte Raumfahrtfirma SpaceX. Vor allem seine Tesla-Aktien machen Musk zum reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von rund 240 Milliarden Dollar. (AG/dpa)

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