Chrysler-Führung wendet Streik ab

Einen groß angelegter Arbeitskampf kann sich US-Autobauer Chrysler nicht leisten. Also kam die Konzernleitung den Forderungen der Auto-Gewerkschaft entgegen.

Nach gut sechs Stunden Streik beim US-Autobauer Chrysler haben sich Konzernleitung und Gewerkschaft am Mittwochabend auf einen Tarifvertrag geeinigt. Der vorläufige Vertrag habe eine Laufzeit von vier Jahren, teilten beide Seiten in Detroit mit. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt. Zunächst müssten die rund 49.000 Gewerkschaftsmitglieder in den 24 Chrysler-Werken der Vereinbarung zustimmen, hieß es bei der Autogewerkschaft UAW.

Warnstreik zeigt Wirkung

Nach Ablauf zweier Ultimaten der Gewerkschaft für eine Einigung hatten am Mittwochvormittag (Ortszeit) tausende Chrysler-Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Es war der erste Arbeitskampf bei Chrysler seit zehn Jahren.Der alte Tarifvertrag war am 14. September ausgelaufen. Die Gewerkschaft hatte sich am 26. September jedoch mit General Motors (GM) auf einen neuen vierjährigen Tarifvertrag geeinigt. Üblicherweise übernehmen die beiden kleineren US-Autobauer Ford und Chrysler einen solchen Pilotabschluss. In diesem Jahr allerdings hatten Chrysler und Ford auf weitergehende Vereinbarungen gedrängt.

Knackpunkt Krankenversicherungen

Chrysler wollte Einsparungen bei den Krankenversicherungen für Betriebsrentner in Höhe von jährlich 300 Millionen Dollar erreichen. Außerdem wollte der kleinste der großen Drei nicht so weitreichende Produktionszusagen wie GM machen. GM hatte die Weiterproduktion und die Fertigung von bestimmten Modellen in US-Fabriken versprochen. Schließlich sollten die Stundenlöhne bei Chrysler gedrückt werden, um wettbewerbsfähiger zu werden.

Chrysler war nach Milliardenverlusten im vergangenen Jahr im Sommer von Daimler mehrheitlich an die Investmentfirma Cerberus Capital Management verkauft worden und steckt momentan im Umbau. (dpa)

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