Saab hatte bereits in der vergangenen Woche eine millionenschwere Finanzspritze aus China erwartet. Der von dem Aus bedrohte Autobauer schaut jetzt nach Westen.
Der von der Pleite bedroht Autobauer Saab zweifelt an zugesagten Finanzmittel aus China und will anderweitige Soforthilfe annehmen. Wie das schwedische Unternehmen am Donnerstag in Södertälje mitteilte, sollen noch vor dem Wochenende 60 Millionen Dollar (43,6 Millionen Euro) als Kredit vom US-Finanzunternehmen North Street Capital bereitgestellt werden.
Soforthilfe aus den USA für Saab zwingend notwendig
Außerdem übernehme North Street Aktien am bisherigen Saab-Eigner Swedish Automobile N.V. (Swan). Beides zusammen macht nach Angaben der Zeitung «Dagens Industri» eine Summe von 460 Millionen Kronen aus. Der seit langem angeschlagene Autohersteller braucht sofort Geld, um die Ende Oktober fälligen Gehälter und Löhne für seine 3500 Beschäftigten zahlen zu können.
Dafür hatten die chinesischen Unternehmen Youngman und Pang Da eine «Brückenfinanzierung» zugesagt. In der Pressemitteilung von Saab hieß es zur alternativen Finanzhilfe durch North Street: «Saab gedenkt, dieses Angebot anzunehmen, weil es Zweifel daran gibt, ob die Brückenfinanzierung durch Youngman und Pang Da (...) bis Samstag vollständig realisiert ist.» Dies sei aber notwendig, um die Sanierungsarbeit bei Saab fortzusetzen. Seit einem halben Jahr hat das Unternehmen wegen Produktionsstillstands praktisch keine Einnahmen mehr. (dpa)