Bei Saab wird die Lage immer bedrohlicher. Zum einen wartet der Autohersteller auf finanzielle Soforthilfe, zum anderen gibt es Streit mit dem Zwangsverwalter.
Beim akut bedrohten schwedischen Autohersteller Saab ist ein Machtkampf zwischen dem gerichtlich bestellten Zwangsverwalter und dem derzeitigen Eigner ausgebrochen. Wie Stockholmer Medien am Freitag übereinstimmend berichteten, will Konzernchef Victor Muller den bisherigen Zwangsverwalter Guy Lofalk auswechseln lassen, weil dieser «hinter dem Rücken» des Managements gehandelt habe.
Saab erwartet Soforthilfe in den nächsten vier Tagen
Lofalk seinerseits bestätigte in der Zeitung «Dagens Industri», dass er den Abbruch des derzeitigen Sanierungsverfahrens für Saab sowie Gläubigerschutz beantragt habe. Grund sei das Ausbleiben der von zwei chinesischen Unternehmen angekündigten Soforthilfe über 640 Millionen Kronen (70 Millionen Euro). Muller hatte dazu am Vortag verbreitet, dass er spätestens bis Anfang nächster Woche denselben Betrag von der US -Finanzgesellschaft North Street Capital erwarte.
Sollte das zuständige Gericht das Sanierungsverfahren abbrechen, gilt die Insolvenz für den hoch verschuldeten Autohersteller im westschwedischen Trollhättan mit 3500 Beschäftigten als unausweichlich. Bei Saab sind seit einem halben Jahr wegen Geldmangels keine Autos mehr vom Band gelaufen. (dpa)